Porsches Angst vor dem iPhone-Effekt

Zukunft Der Sportwagenbauer setzt als letzter deutscher Hersteller auf Elektro-Antrieb

BERLINtaz| 2007 kam es auf den Markt, 2013 verkaufte der einstige Marktführer Nokia seine inzwischen sieche Handysparte an Microsoft. Grund: der „iPhone-Effekt“, also hippes Design, gute Bedienbarkeit und neue Technik. Der globale Handymarkt wurde durch das iPhone neu aufgerollt. Die Angst vor einem Newcomer bewegt nun Porsche, als letzter deutscher Autobauer eine reine Elektrokiste auf den Markt zu bringen. Für den Bau des für 2020 angekündigten Elektroautos namens „Mission E“ sollen in den nächsten drei Jahren gut 1.400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, davon 1.200 am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Das kündigte die VW-Tochter am Dienstag an.

Porsche und Tesla zielen mit ihren Flitzern auf ähnlich begüterte und technikaffine Kunden. Die Kalifornier verkaufen jedoch in einigen Ländern bereits mehr Autos als die Schwaben. Selbst die klassische Sportflunder Porsche 911 hat schon vielerorts das Nachsehen. In den USA greift Tesla längst auch die anderen deutschen Luxushersteller an: Auf dem weltweit zweitgrößten Automarkt übersteigen die Verkaufszahlen des Tesla Model S bereits die von teuren Mercedes, BMW oder Audi – auch die des SUV-Porsche Panamera.

In Stuttgart solle für das E-Auto mit 600 PS und vier Sitzen eine digitale Fabrik entstehen, kündigte Personalvorstand Andreas Haffner an. Die Zahl der Mitarbeiter im Bereich Digitalisierung werde dafür von derzeit 600 auf 900 Mitarbeiter aufgestockt. Noch produziert Porsche mit 225.000 Autos jährlich mehr als viermal so viel wie Tesla – und das soll auch so bleiben. Kai Schöneberg