piwik no script img

Was tun in Hamburg?

Foto: Ingo Wagner/dpa

Do, 28. 7., bis Sa, 30. 7., auf St. Pauli

Kuttenkonvent

Fast jeder Winkel der Welt beheimatet ein „Chapter“ des in Kutten und Seemannsmützen gewandten Fanklubs der norwegischen „Death-Punks“ Turbonegro. Seit zwölf Jahren treffen sie sich jedes Jahr auf Hamburgs Kiez, um die „Welt-Turbojugend-Tage“ zu feiern. Denn entstanden ist die erste „Turbojugend“ einst im Anschluss an ein Turbonegro-Konzert im Klubhaus des FC St. Pauli. Bereits am Donnerstag wird der Auftakt im Indra gefeiert, am Freitag stehen unter anderem die norwegischen Black-Metal-Punkrocker Kvelertak im Gruenspan auf der Bühne, am Samstag dann in der Großen Freiheit 36 Turbonegro höchstselbst, gemeinsam mit den New Yorker Surf-Punks Turbo ACs und den Niederländern Peter Pan Speedrock.

Sa, 23. 7., bis So, 7. 8., Ohlsdorfer Friedhof

Fest für den Frieden

Seit einigen Jahren macht das „Ohlsdorfer Friedensfest“ des Vereins „Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten“ Revisionisten und Rechtsradikalen den Ort an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof streitig, und das mit Erfolg: Zuvor, von 2003 bis 2009, hatten Neonazis dort die „deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors“ zum Anlass für Zusammenkünfte genutzt. Thema des Festes ist vom heutigen Samstag bis zum 7. August „ÜberLeben“: die Flucht vor Gewalt und Perspektivlosigkeit sowohl in einer weit gefassten historischen Perspektive als auch als aktuelles Problem. Das ganze Programm findet sich im Internet unter anderem im Veranstaltungskalender der Homepage des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge unter www.volksbund.de.

Di, 26. 7., + Mi, 27. 7., Die Bedürfnisanstalt, Bleickenallee 26a

Musikerporträts

Klaus Wildenhahn hat in den 1960er-Jahren nicht nur das Doku-Kino in Deutschland neu erfunden, indem er inspiriert vom US-amerikanischen Direct Cinema das Unkontrollierte zuließ, statt mit abgeschlossener Recherche und festem Drehplan zu beginnen. Auch Musikerporträts, unter anderem von John Cage und dem Organisten Jimmy Smith, sowie Filme wie „Eine Woche Avantgarde für Sizilien“, die Musikereignisse mit Gesellschaftsanalyse verknüpfen, gehören zu Wildenhahns Frühwerk. Zu sehen sind sie am Dienstag und Mittwoch beim kleinen Filmfestival „Musik im Film“, das sich in der Bedürfnisanstalt mit der Avantgarde der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Zusätzlich zur kleinen Wildenhahn-Werkschau sind Filme über den Jazzer Ornette Coleman und den amerikanisch-indianischen Saxofonisten Jim Pepper zu sehen.

Di, 26. 7., 20 Uhr, B-Movie

Schönste Kuh

„Diese Kuh hat alles, was wir von einer modernen Milchkuh verlangen. Gut im Fundament, scharf gebaut, eine großrahmige Hochleistungskuh.“ Die Preisrichter waren sich einig, dass Krista die schönste Kuh Deutschlands ist. Schlagartig änderte sich ihr Leben und damit auch das ihrer Besitzer, der Familie Seeger auf ihrem Hof im Oldenburger Land. Antje Schneider und Carsten Waldbauer haben über ihr absurdes Leben zwischen Melkstall, Schönheitsschau und Embryotransfer mit „Die schöne Krista“ 2013 einen ebenso amüsanten wie rührenden Dokumentarfilm gedreht. Am Dienstag ist er im Dokumentarfilmsalon im B-Movie zu sehen. MATT

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen