: Pep mit Sahneschnitte
Wechsel Premier League weiter im Kaufrausch: Manchester City will Leroy Sané aus Schalke weglotsen
Ist es der fehlende Gelsenkirchener Glamfaktor? Oder am Ende der schnöde Mammon? Ist es der sportliche Reiz, unter einem der drei in England aktiven Toptrainer zu arbeiten, den Leroy Sané zum Wechsel auf die Insel bewegt? Oder ist es die bessere Entschuldigung den heimischen Fans gegenüber, als wenn er zum FC Bayern gewechselt wäre?
Pep Guardiola kann sich jedenfalls auf den Jungstar freuen. Gleichzeitig schlägt er seinem Ex-Klub in München ein Schnippchen. Ein Schnäppchen wiederum ist der Jungnationalspieler wohl nicht: Der FC Schalke 04 wird sich den Wechsel schwer was kosten lassen. Schon in der Winterpause hatte Manchester City Interesse signalisiert und geschlagene 55 Millionen Euro geboten. Das war Schalke (damals noch unter Manager Horst Heldt) zu wenig.
Jetzt soll laut Bild und diversen anderen Medien aber alles in trockenen Tüchern sein – ManCity hat das Angebot wohl aufgestockt, und Schalkes neuem Manager Christian Heidel wird der Premier-League-Club allemal lieber sein als der gefräßige Konkurrent aus dem Süden. Dank einer „Götze-Klausel“ hätte Leroy Sané nämlich im nächsten Jahr für dann 37 Millionen Euro wechseln können. Die Haie aus München hatten auf diesen Deal gesetzt.
Für Heidel wäre das also eine Win-win-Situation; auch wenn der königsblaue Kader natürlich unter dem Qualitätsverlust leiden wird. Andererseits wird so frisches Geld in die Kassen gespült. Dass der FC Schalke 04 derzeit eher den Ruf eines Ausbildungsclubs genießt, als dass er aufgebaute Helden halten könnte, ist Heidel nicht anzulasten. Das geht auf Heldts Konto und das des „sympathischen Mittelständlers“ und Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies.
Heidel und Neutrainer Markus Weinzierl werden jetzt Zeit und Geld genug haben, um eine Mannschaft zu bauen, die zumindest mit Leverkusen und Gladbach mithalten und den Abstand zu denen aus „Lüdenscheid-Nord“ verkürzen kann.
René Hamann
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