was macht eigentlich... … Kurt Krömer?
: Unaufhaltsam aufsteigen

Wenn es jemanden gibt, der den Ruf Neuköllns retten kann, dann ist es Kurt Krömer, der dort geborene Anarchoclown, der in einem seiner früheren Programme mit Robert De Niro durch Neukölln lief und ihm mit Mortadella aus der Lebensmittelabteilung bei Karstadt einen Leberfleck auf die Backe klebte. Nun wurde Kurt Krömer, für den das Wort „Kackbratze“ Ausdruck höchster Zärtlichkeit ist, auf dem Köln Comedy Festival 2005 als bester Newcomer ausgezeichnet.

Auch wenn man es den Humana-Anzügen, mit denen sich der 30-Jährige kleidet, nicht ansieht: Angefangen hat Krömer mit einer Ausbildung zum Herrenausstatter. Wahrscheinlich weil bei ihm Jacke wie Hose ist, brach er die Lehre ab und tat das, was er am besten kann: komisch sein. Er begann auf Straßenfesten und kleinen Theatern, hielt sich mit Hilfsjobs über Wasser, bis er in der Ufa-Fabrik auftrat, bei den Wühlmäusen, im BKA und im RBB mit der „Kurt Krömer Show“. Statt sich von privaten Fernsehsendern verheizen zu lassen, bleibt er bei seinem Anarchokabarett und gewährt höchstens Harald Schmidt mal eine Audienz.

Auch wenn Krömer nun von Neukölln nach Kreuzberg gezogen ist, bleibt er ein bescheidener Neuköllner. Der taz verriet er, was ihm am meisten an der Auszeichnung gefallen hat: „Neben mir saß Helge Schneider, Otto Waalkes hatte die Idee, mich zu küren, Harpe Kerkeling wollte ein Foto mit mir, und Jürgen von der Lippe hat die Laudatio gehalten.“ Glückwunsch, alte Kackbratze! WAHN

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