Bremen und Niedersachsen weit vorne

EINBÜRGERUNGEN Aus Ausländern werden Deutsche: Die Zahl der Einbürgerungen ist in Niedersachsen und Bremen gegen den Trend angestiegen – und in Hamburg leicht gesunken

Die Zahl der Einbürgerungen ist in Niedersachsen und Bremen entgegen dem Bundestrend leicht gestiegen. 7.988 Ausländer nahmen in Niedersachsen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft an, 266 mehr als im Vorjahr. In Bremen stieg die Zahl der Einbürgerungen auf 1.747 nach 1.583 ein Jahr zuvor.

In Hamburg ist die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zu 2014 gesunken. 2015 in der Hansestadt 5.891 Ausländer einen deutschen Pass – nach 6.492 im Jahr zuvor. Gleichwohl liegt Hamburg der Statistik zufolge beim sogenannten ausgeschöpften Einbürgerungspotenzial bundesweit weiter auf Platz eins.

Bundesweit wurden nur noch 107.200 Ausländer Deutsche. Das waren 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr und 1,4 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Am häufigsten wurden türkische Staatsbürger eingebürgert, gefolgt von Polen und Ukrainern.

Wie Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) erklärte, sind Einbürgerungen wichtig für eine wirklich nachhaltige Integration. Denn nur wer eingebürgert sei, habe das Recht zu wählen, so die Ministerin. Wer eingebürgert sei, habe Zugang zu allen Berufen. Und die Erfahrung zeige, dass Eingebürgerte häufig höhere Bildungsabschlüsse erreichten.

Derzeit erarbeitet das niedersächsische Sozialministerium den Ansatz für eine Kampagne, die die Menschen erreichen soll, die seit acht Jahren rechtmäßig in Niedersachsen wohnen und alle Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen.

Bundesweit wurden 2015 mehr Menschen aus EU-Mitgliedsländern eingebürgert, die Einbürgerungen aus EU-Kandidatenländern gingen zurück. „Dies ist jedoch wie schon in den Vorjahren fast ausschließlich die Folge der rückläufigen türkischen Einbürgerungen“, erklärte Gunter Brückner vom Statistischen Bundesamt. (dpa)