Prozess um sexuelle Nötigung

Silvester-Übergriffe

Die Männer umringten die Frauen im Neujahrstrubel 2016 auf der Großen Freiheit in Hamburg-St. Pauli meist in großen Gruppen und bedrängten und begrapschten sie im Getümmel. 243 Anzeigen von insgesamt mehr als 400 betroffenen Frauen verzeichnete die Polizei nach der Silvesternacht und ermittelte mit einer Sonderkommission gegen die unbekannten Täter wegen Beleidigung auf sexueller Basis und sexueller Nötigung.

Der Fall von sexueller Nötigung, der nun am Freitag vor dem Hamburger Landgericht verhandelt wird, fällt nicht direkt unter den „Komplex Silvesternacht“, berichtet Oberstaatsanwältin Nana Frombach – obwohl der Ausgangspunkt auch der St. Pauli-Kiez gewesen war.

Die 19-Jährige V. hatte den Jahreswechsel mit Freuden auf der Reeperbahn gefeiert, als sie in den Morgenstunden beschwippst mit der S-Bahn nach Hause gefahren ist. Nach dem Verlassen des S-Bahnhofs Stellingen soll sie von dem 19-Jährigen N. festgehalten und zu Boden gebracht worden sein. Sodann soll er der Frau den Mund zugehalten und ungeachtet der Gegenwehr, so die Anklage, ihre Hose geöffnet und sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben. Dabei soll N. die junge Frau gebissen, gekratzt und am Hals festgehalten haben, sodass sie Hämatome erlitten hat. Dem Opfer sei es schließlich gelungen sich loszureißen und zu fliehen.

Aufgrund von S-Bahn Videoaufzeichnungen konnte N. als Tatverdächtiger ermittelt werden. Er war der Polizei schon zuvor auf der Reeperbahn aufgefallen. Das Landgericht hat mehrere Verhandlungstage angesetzt. KVA