piwik no script img

Lutherjahr 2017: Lernen von der Fußball-EM

Foto: Public-Viewing-Foto: reuters

Am Dienstag sickerten Pläne der mit allen Marketingwassern gewaschenen Evangelischen Kirche in Deutschland durch, sich für das kommende Lutherjahr 2017 an der Fußball-EM in Frankreich zu orientieren. In einem Positionspapier schlägt die „Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017“ Margot Luther Käßmann vor, öffentlichkeitswirksame Elemente der EM zu übernehmen. So könnte es in Berlin und anderen Städten ein Public Viewing für Gottesdienste geben. Dafür sollen Pastoren als Stars ihrer Gemeinden aufgebaut werden. Allerdings müssten sich die Gottesmänner und -frauen dann auch modisch herrichten und zum Beispiel nach dem Vorbild der Fußballspieler Irokesen und andere spektakuläre Frisuren schneiden lassen. Auch werde zur Verdeutlichung des historischen Ablasshandels über Ablösesummen für Spitzengeistliche nachgedacht. Die größte Neuerung aber betrifft die Gebete im Gottesdienst, die nicht mehr mit dem langweiligen „Amen“, sondern nach isländischer Sitte mit einem rhythmisch geklatschten „Hu!“ der Kirchengemeinde enden sollen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen