Islands total irre Quote

Punkt Was das 1:1 gegen Portugal bedeutet

Es war ein historischer Abend für den isländischen Fußball. Gegen Portugal haben die Isländer ihr erstes EM-Spiel bestritten, ihr erstes Tor geschossen. Dafür gab es den ersten Punkt für ein isländisches Team in einer Europameisterschaftsvorrundengruppe seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte.

Auch dass die Isländer mit Leuten, die in Bödö, Odense oder Basel beschäftigt sind, zu einem 1:1 gegen Fußballer aus Madrid, München oder Porto zu einem Punkt gekommen sind, ist zumindest bemerkenswert. Dass sie das mit 27 Prozent Ballbesitz und 4:26 Torschüssen geschafft haben, ebenfalls. Jedenfalls feierten die isländischen Fans in St. Etienne das Team und den Torschützen zum 1:1, einen gewissen Birkir Bjarnason, überschwänglich.

Bemerkenswert ist es gewiss auch, dass sich 27.000 Isländer auf den Weg nach Frankreich gemacht haben sollen, um ihr Team zu unterstützen. Das sind mehr als 8 Prozent der Bevölkerung. Wären 8 Prozent der Deutschen zur EM aufgebrochen, in Frankreich hielten sich 6,7 Millionen Deutsche auf, was dem Nachbarland gewiss nicht zu wünschen ist. Was die Fußballbegeisterung betrifft, befinden sich Deutschland und Island übrigens auf Augenhöhe. In beiden Ländern sind etwa 8 Prozent der Bevölkerung Mitglieder in Fußballvereinen.

Setzt man die bei dieser EM geschossenen Tore ins Verhältnis zur Einwohnerzahl (Island: 323.000; Deutschland 81 Mil­lio­nen), ergibt sich ein ganz anderes Bild. Die Isländer haben 0,000003 Tore pro Einwohner geschossen. Um diese Quote zu erreichen, hätten die Deutschen im Auftaktspiel gegen die Ukrai­ne 243-mal treffen müssen. Nur wer sich diese Zahlen vor Augen hält, wird begreifen, dass der Punktgewinn für Island wirklich historisch war. ARUE