Medienticker

Hans-Joachim Otto (57), FDP-Medienpolitiker und neuer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, will die Medienkontrolle völlig neu sortieren. Am Dienstagabend sagte er in kleiner Runde in Berlin, er wünsche sich nach dem Vorbild der britischen Ofcom eine Institution, die den gesamten deutschen Rundfunk und die Telekomfirmen kontrolliere. „Die technische Entwicklung muss sich auch in der Kontrolle und der Regulierung widerspiegeln“, sagte Otto. Mit Blick auf den politischen Streit um die Besetzung des ZDF-Chefredakteurspostens (siehe Spalte links) will Otto auch die Gremien von ARD und ZDF abschaffen und die Öffentlich-Rechtlichen wie die Privaten von den „kompetenten und unabhängigen Leuten“ der Landesmedienanstalten kontrollieren lassen. Otto stieß jedoch prompt auf den Widerstand der für die Medienpolitik zuständigen Länder. Der Chef der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, Martin Stadelmaier (SPD), nannte Ottos Idee eine „individuelle Meinung“, die „in der Sache großer Unsinn“ sei. Sein Land sei für den Plan jedenfalls „nicht zu begeistern“. (dan)

Marcus Brauchli (48), Chefredakteur der Washington Post, schließt zum Jahresende die letzten auswärtigen US-Büros in New York, Los Angeles und Chicago. Sechs Redakteuren wird eine Stelle in Washington angeboten, drei Assistenten werden entlassen. Brauchli schrieb den Beschäftigten, man wolle die „journalistische Feuerkraft“ auf Washington konzentrieren. (ap)

Jürgen Klopp (42), Fußballtrainer, wird während der Weltmeisterschaft 2010 bei den neun von RTL übertragenen Spielen als Experte im Einsatz sein. (dpa)