Offene Ateliers
: Blickhinter dieFassade

Hamburger Kunsträume

von Hajo Schiff

Galerien und Off-Räume sorgen für Verbreitung und Vermarktung der Kunst. Aber wo und wie kommt das alles zur Welt, was da zu sehen ist? Noch vor allen Konzepten und ihrer materiellen Form ist für die Kunst das wichtigste ein Ort, an dem das unkontrollierte Experiment möglich ist: das Atelier.

Es ist keine Produktionsstätte wie jede andere, es ist ein intimer Ort, der oft mehr über die Künstler verrät, als die Produkte selbst. Umso mehr stoßen Fotos aus diesem Bereich auf großes Interesse. In den Kunstkatalogen sind sie oft aussagekräftig den Biografien beigegeben. 2013 gab es zum 50-jährigen Bestehen des Kunsthauses eine Ausstellung von Hayo Heye nur mit Fotos aus Hamburger Ateliers – und ein schönes Buch dazu.

Und jedes Jahr einmal organisiert der Berufsverband bildender Künstler ein Wochenende, an dem 100 Künstlerinnen und Künstler sowie mehrere Ateliergemeinschaften in und um Hamburg Ateliers für das Publikum zu neugieriger Inspektion und hintergründigen Gesprächen öffnen. Genau genommen sind es sogar zwei Wochenenden, aber in geografischer Sortierung: Heute und morgen von 12 bis 18 Uhr sind es etwa 50 Orte im Osten und Süden der Stadt, nächstes Wochenende noch einmal so viele im Westen. Detaillierte Informationen zu den Künstlern, den Adressen und Veranstaltungen gibt es auf der Website www.bbk-hamburg.de.

Aber nicht nur zu einem breiten Spektrum an verschiedenen Themen und Techniken aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Grafik, Plastik, Skulptur, Installation, Videokunst und Performance kann man sich diese Tage im künstlereigenen Ambiente informieren, auch über die gebaute Stadt lässt sich Hintergründiges erfahren. Am bundesweiten „Tag der Architektur und der Ingenieurbaukunst“ gibt es heute und morgen auch in Hamburg die Möglichkeit zu Besichtigungen und Führungen.

Im Fokus steht dabei an über 40 Orten vor allem die zeitgenössische Architektur von Schulen und Wissenschaftsbauten, von Büros und Brücken. Auch Umnutzungen, Hochwasserschutz, Parkkonzepte und die Kanalisation werden vorgeführt. Die meisten Führungen erfordern keine Anmeldung, einige thematische Touren aber schon. Das ganze von der Hamburgischen Architektenkammer verantwortete Programm ist unter www.tda-hamburg.de aufgelistet. Da sind dann für einige Interessierte einmal im Jahr nicht nur die Glasfassaden transparent.