5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Petry lügt am meisten

Von wegen „Lügenpresse“, korrekter wäre „Lügenpetry“. So jedenfalls das Ergebnis von Nachwuchsjournalisten, die mehr als 670 Behauptungen von Politikern in TV-Talkshows auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft haben (www.faktenzoom.de). Demnach ist jede siebte Behauptung unwahr. Während nur 6,5 Prozent der Aussagen von CDU-Mann Armin Laschet falsch waren, kamen Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und Katja Kipping (Linke) auf 15,9 Prozent. Größte Lügnerin ist aber Frauke Petry (AfD) mit 26,3 Prozent. Immer wieder schön, wenn sich Vorurteile bestätigen.

2. Kalter Kaffee ist gesund

Es gibt viele Vorurteile gegen Kaffee: Wasserentzug, Suchtfaktor, Krebserreger. Alles Quatsch. Wer gesund ist, kann entspannt fünf Espresso täglich trinken. Und auch das Krebs­risiko wird nicht erhöht. Die Internationale Krebsforschungsagentur gab am Mittwoch Entwarnung. Kaffee könne sogar die Gefahr für einige Tumorarten senken. Nur zu heiß sollte man ihn nicht trinken – Getränke über 65 Grad könnten das Risiko für Speiseröhrenkrebs fördern.

3. Nicht alles in den USA ist schlecht

Es fällt schwer, das US-amerikanische Politiksystem zu mögen. Vorwahlen, die monatelang das politische Leben blockieren, der Zwang, sich zwischen Clinton und Trump entscheiden zu müssen, diese ganze elendige Show. Wollen wir nicht. Bis auf den Filibuster. Die Möglichkeit also, im US-Senat durch eine Marathonrede Beschlüsse zu verzögern – oder zu erzwingen. Am Mittwoch filibusterte der demokratische Abgeordnete Chris Murphy fast 15 Stunden lang, um die Republikaner nach dem Attentat von Orlando zu Zugeständnissen bei der Verschärfung des Waffenrechts zu bewegen. Mit Erfolg. Die Republikaner erklärten sich bereit, über eine Gesetzesvorlage abstimmen zu lassen.

4. Steilpass heißt jetzt Packing

Millionen Fußballfans erfuhren nach dem EM-Auftakt der Deutschen erstmals vom „Packing“, das die Summe der Gegenspieler misst, die ein Fußballer mit einem Pass überspielt. Präsentiert wurde Packing von Exprofi Jens Hegeler. Dass er mit seiner Firma Impect diese Daten an Vereine verkauft, wurde nicht erwähnt. Dafür freute sich ARD-Experte Mehmet Scholl über den Quatsch („Das bestätigt ein Gefühl“), den man einst Steilpass nannte.

5. Siri darf mitreden

Apple gilt als Kontrollfreak. Hardware, Software, Apps – alles unterliegt strikten Regeln. Doch jetzt scheint sich der Konzern zu öffnen. Auf der Entwicklerkonferenz gab Konzernchef Tim Cook bekannt, dass die Sprachsteuerungssoftware Siri künftig nicht nur schlauer werde, sondern auch für Apps und Anwendungen im iPhone genutzt werden könne. Siri solle zur zentralen Steuerungseinheit werden. Wir freuen uns auf noch mehr scheinbar in Selbstgespräche vertiefte Smartphonezombies. Paul Wrusch