piwik no script img

Zönotéka„Can't believe we didn't visit this sooner!“: Julia Barthel

Jana Barthel, „work next to history“, 2015 Foto: Jana Barthel

Die kleinen Wimpelfähnchen, die zur Eröffnung den Weg zu „The Museum of the History of Mankind, Neukölln“ zierten, waren nicht der EM verschrieben, sondern hatten sich aus Jana Barthels Zeichnungen zum Außenbereich ihres imaginären Museums heraus materialisiert. Dieses hätte nämlich, so im Skizzenbuch bei Zönotéka zu sehen, einen hübschen Parkplatz, der zu den Stufen des allgemeingültigen Marmorpalastes mit weltumfassendem Wahrheitsanspruch führt. DJ Thunder bließ den Ghost Busters Titelsong durch die begehbaren Ausstellungshallen. Passte, hatten die vier doch in Teil II ihren berühmten Stand-off im Manhattan Museum of Art.

Überhaupt tummeln sich in Barthels Räumen „Some of the greates achievements of mankind – Decoration, Domestication, Depression“ und „Love, Work, Hobbies – Doing the human thing“ allerlei belustigende Verknüpfungen zwischen Zeichnungen und Found Footage. Mit lockerem Strich in Aquarell erfasste Alltagsszenerien treffen auf Abbildungen aus Geschichtsbüchern und Werbeslogans tatsächlicher Museen. So reihen sich Dinosaurier, die so grün sind wie die Vegetation ihrer Umgebung, neben „Amtspflanzen“ aus der Sparkassen-Filiale Halberstadt. Wer dichtet dem Urzeitgetier eigentlich sein Farb- oder Federkleid hinzu und erklärt es zum Faktum, fragte sich Barthel. Die Institution Museum erscheint also vor allem als Ort der Sammlungsmechanismen und der Zuschreibung von Relevanz. NYM

48 Stunden Neukölln:Disharmonika mit Andyvazul: 24. 6., 19 UhrEinweihungszeremonie mit Tanz und Music for Museums: 25. 6., 20 Uhr

Bis 9. 7., Do.–Fr. 15–18, Sa. 14–18 Uhr, Hobrechtstr. 54

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen