Marokko schiebt Flüchtlinge ab

RABAT/TRIPOLIS ap/dpa ■ Die marokkanischen Behörden haben am Wochenende die Abschiebung von afrikanischen Flüchtlingen fortgesetzt. Drei Flugzeuge mit insgesamt 435 Menschen an Bord seien am Samstag von Goulimine nach Dakar im Senegal und Bamako in Mali geflogen, teilte die Regierung mit. In den vergangenen Tagen waren schon 1.600 Flüchtlinge in ihre Herkunftsländer zurückgebracht worden. Noch etwa 1.000 Menschen werden nach Angaben der Organisation SOS Racismo in einem Militärlager in Goulimine festgehalten. Auch sie sollten bald ausgeflogen werden. Unterdessen teilte die libysche Regierung mit, seit Jahresbeginn seien bereits 23.000 Afrikaner aufgehalten worden, die von Libyen aus per Boot illegal nach Europa einwandern wollten. Dies sagte Said al-Saoudi, ein Generaldirektor des Ministeriums für Nationale Sicherheit, am Samstagabend in der Hauptstadt Tripolis. Von Anfang 2004 bis Ende Juli 2005 habe das nordafrikanische Land mehr als 70.000 Menschen in ihre Heimat zurückgeschickt.