piwik no script img

Einblick(625)

Maik Teriete, Bildender Künstler

Foto: Batzorig Chimeddorj

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

MT: Ich mag die Ausstellung von Thea Djordjadze bei Sprüth Magers. Ihre Arbeiten verlaufen so toll auf der Grenze zwischen sehr exakt und windschief. Die Gesamtinstallation in dem riesigen Raum hat mich sehr angeregt. Es hat etwas Verwirrendes im Sinne von „hier stimmt etwas nicht“. Gleichzeitig vertraue ich der Künstlerin total, was den Einsatz und den Umgang mit dem Material angeht.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Here We Go Magic in der Kantine am Berghain war toll. Stereo Total im Lido auch. Zwar nicht in Berlin, aber auch sehr schön: die Wittener Tage für neue Kammermusik.

Welches Magazin und/oder welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lese zurzeit James Baldwins „Eine andere Welt“.

Was ist dein nächstes Projekt?

Eine Außenarbeit zum diesjährigen UM-Festival, das vom 9. bis 11. 9. stattfindet. Ich werde an einer sehr schönen Stelle auf einem Hügel zwischen Fergitz und Pinnow eine Installation machen. Wie genau diese aussehen wird, weiß ich noch nicht. Gestern hatte ich die Idee, mit einer Art Stecksystem für Holzstangen zu arbeiten, ähnlich wie die für Zeltkonstruktionen.

Zur Person

Maik Teriete (geb. 1975 in Ringenberg/Niederrhein), Studium der Kreativen Therapie in Nijmegen, Niederlande. Seit vielen Jahren neben anderen Tätigkeiten freiberuflich als bildender Künstler tätig. Terietes Installa­tionsarbeiten bewegen sich auf der Grenze zwischen Statik und Dynamik. Einzel- und Gruppenausstellungen in verschiedenen Städten in Deutschland, den Niederlanden und in der Mongolei. Mehrere Auftragsarbeiten für Installationen für konkrete Situationen vor Ort. Teriete kuratiert seit 2012 die Künstlergespräche des Werktalk Berlin (werktalkberlin.blogspot.de), zu denen Künstler_innen ihre Ateliers öffnen. Seine Einzelausstellung „Im Großen & Ganzen“ eröffnet am 11. 6. um 19 Uhr in der galerie weißer elefant (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Die Nachtigallen im Park gegenüber (wobei vermutlich auch ein paar Spötter darunter sind), meine Espressomühle und meine Sonnenbrille!

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen