Neue Deadline für die Prüfungskommission

PROMOTION Das Plagiatsverfahren der Uni Düsseldorf gegen Annette Schavan geht in die nächste Runde

Bildungsministerin Schavan will sich zu dem Verfahren weiter nicht äußern

DÜSSELDORF dapd | Die Universität Düsseldorf treibt das Plagiatsverfahren gegen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) voran. Der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Hochschule werde sich am 22. Januar kommenden Jahres mit dem Verdacht des wissenschaftlichen Fehlverhaltens im Zusammenhang mit der Dissertation befassen, teilte die Universität am Dienstag mit. Die Promotionskommission hatte eine entsprechende Empfehlung übermittelt, wie es weiter hieß. Schavan wird vorgeworfen, vor 32 Jahren in ihrer Doktorarbeit „Person und Gewissen“ ganze Textpassagen unsauber übernommen zu haben.

Der Promotionsausschuss der Universität Düsseldorf halte die Vorwürfe nach wie vor für stichhaltig, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Er stelle sich damit hinter einen im Oktober bekannt gewordenen internen Prüfbericht, der Schavan vorwerfe, absichtlich abgeschrieben zu haben. „Für die Fakultät ist es unausweichlich, diesen Weg der Überprüfung weiterzugehen“, sagte der Rektor der Universität, Michael Piper, der Zeitung.

Der Fakultätsrat müsse entscheiden, „ob die von der Promotionskommission ermittelten Befunde als schwerwiegend genug betrachtet werden können, um das Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels zu eröffnen“, heißt es in der Mitteilung der Universität weiter. Die Kommission hatte das nach „eingehender Prüfung der Arbeit und Anhörung der Betroffenen“ empfohlen. Im Frühjahr habe es „begründete Hinweise auf ein mögliches Plagiat“ gegeben. Deshalb sah sich die Heinrich-Heine-Universität dazu veranlasst, in dem Fall aktiv zu werden. Der zuständige Dekan hatte in der Folge eine Promotionskommission damit beauftragt.

Bis jetzt will die Bundesforschungsministerin zu dem Plagiatsverfahren nicht Stellung nehmen. „Es bleibt dabei: Zu dem laufenden Verfahren der Universität Düsseldorf wird sich die Ministerin nicht äußern“, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin.