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kommentarEine lautlose Tragödie

Der Weltmeister im schnellstmöglichen Imkreisherumfahren heißt nicht mehr Michael Schumacher. Ein Nachruf

Als am Wochenende der deutsche Automobilrennfahrer Michael Schumacher mit seinem Ferrari in den Kies kreiselte, da endete eine Ära roter Dominanz in der Formel 1, die nur unwesentlich länger währte als die rotgrüne in Berlin.

Nach dem Crash von Schanghai war klar: „Schumi“ würde, nach sieben Titeln, nur noch Dritter werden können. Auf dem Siegertreppchen steht derweil ein Spanier, der überdies in einem schnöden Nutzfahrzeug von Renault unterwegs gewesen war. Umso merkwürdiger, dass in Deutschland kaum jemand von dieser Götterdämmerung Notiz nimmt – bis auf „Schumi-Fans“: Dieser trinkfesten Horde meist schnauzbärtiger Auspuffhändler und Möchtegern-Ferraristi ist zu danken, dass selbst im schäbigsten Schrebergarten die Reichskriegsflagge abgelöst wurde – von der Ferrari-Fahne, ab heute auf Halbmast. FRA

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