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Ein Stein kann ein Riff sein

Meeres-umwelt

Wie laut ist es unter der Wasseroberfläche von Nord- und Ostsee? Und was ist eigentlich ein Riff? Beide Fragen sollen am Dienstag und Mittwoch nächster Woche auf dem 26. Meeresumwelt-Symposium des in Hamburg-St. Pauli beheimateten Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) diskutiert werden. „Da dürfte es kontroverse Debatten geben“, vermutet dessen Präsidentin Monika Breuch-Moritz.

Eben daraus aber, aus These und Antithese, entstehe wissenschaftlicher Fortschritt, der unmittelbaren Nutzen für Mensch und Umwelt habe. „Fast alle ökologischen Fortschritte verdanken wir dem langfristigen Monitoring. Denn verlässliche Daten und Belege lassen sich auf Dauer nicht ignorieren“, sagt Breuch-Moritz. „Der politische Wert der Themen plus die neuesten Forschungsergebnisse sind die Symbiose für das Symposium.“ Das wartet mit 27 ReferentInnen, sechs Themenkomplexen und mehr als 400 ZuhörerInnen auf.

Der Schallschutz bei Rammarbeiten von Offshore-Windparks ist eines der kontroversesten Themen. Artenschützer befürchteten gesundheitliche Schäden vor allem bei Schweinswalen, deren Sonarsystem geschädigt werden könnte. Am Dienstag werden erste Ergebnisse langfristiger Untersuchungen vorgestellt. Danach hätten sich neue Schallschutzsysteme unter Wasser bewährt, mit denen die Grenzwerte seit drei Jahren eingehalten werden. Ob diese Grenzwerte sinnreich sind, ist noch ungeklärt.

Diskutiert wird unter Meeresbiologen und -geologen auch die Frage, was ein Riff ist. Ein Stein mit 30 Zentimeter Kantenlänge in einem Radius von 75 Metern gilt manchen bereits als „Rifftyp Steinfeld“. Für Breuch-Moritz ist das nicht nachvollziehbar. Bei so harter Definition von schutzwürdigen Riffen könnten in Nord- und Ostsee keine Offshore-Windparks errichtet werden, auch Fischerei wäre kaum noch möglich. An kontroversen Debatten über wichtige Themen dürfte es in der Tat nächste Woche nicht mangeln. smv

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