SVEN HANSEN ÜBER DEN BLACKWATER-SÖLDNEREINSATZ IN PAKISTAN
: Washingtons schmutziger Krieg

Auch aus den USA kommen jetzt Indizien für den schmutzigen Einsatz der Söldner

Der Krieg in Pakistan ist zuletzt in der Wahrnehmung westlicher Beobachter in den Hintergrund getreten – verging doch im benachbarten Afghanistan kaum ein Tag ohne Angriffe der Taliban. Zudem hat die gefälschte Wiederwahl von Präsident Karsai der Glaubwürdigkeit der westlichen, vor allem US-amerikanischen Politik großen Schaden zugefügt. Ähnlichen Schaden richtet Washington gerade in Pakistan an, mit dem verdeckten Einsatz von Söldnern der verbrecherischen „Sicherheitsfirma“ Blackwater.

Bisher berichteten hauptsächlich pakistanische Medien über Blackwaters Aktionen in ihrem Land. Auch Islamisten, die selbst die Menschenrechte verletzen, erhoben schon schwere Vorwürfe gegen die Söldner.

Doch jetzt kommen auch aus den USA starke Indizien für den schmutzigen Einsatz der Truppe in Pakistan. Ihre Aktivitäten passen in das Muster, wonach US-Drohnen Ziele in Pakistan angreifen, was Washington nie bestätigt, wogegen die pakistanische Regierung aber regelmäßig protestiert – mit dieser Arbeitsteilung können beide Seiten offensichtlich gut leben. Auch jetzt deutet alles darauf hin, dass die von beiden Regierungen geleugneten Aktivitäten Blackwaters explizit angefordert wurden.

Die US-Botschafterin behauptete in ihrem Dementi dagegen, die US-Programme in Pakistan seien „offen und transparent“. Das sind sie nicht, und genau das ist das Problem. Regierungen setzen Söldner in schmutzigen Kriegen ja eben ein, weil diese einer geringeren Kontrolle unterliegen als staatliche Akteure.

Kürzlich ergab eine Umfrage, dass die USA – die kein Land pro Kopf so stark unterstützen wie Pakistan – nirgends so verhasst sind wie dort. Die meisten Pakistaner glauben inzwischen, dass die US-Politik für ihre Probleme kein Teil einer Lösung als vielmehr Teil des Problems ist. Der Einsatz der Söldner wird sie darin nur bestätigen.