Schrotträder sollen weg

Fahrradleichen Rot-Grün will herrenlose Fahrräder beseitigen und nutzbare Teile weiter verwerten

SPD und Grüne finden verrostete Fahrräder vor Bahnhöfen ärgerlich

SPD und Grüne wollen aufräumen. Eine konzertierte Aktion gegen Schrottfahrräder im öffentlichen Raum solle der Senat zusammen mit den Bezirksämtern mehrmals jährlich durchführen. Das fordern die beiden Regierungsfraktionen in einem gemeinsamen Antrag in der Bürgerschaft, der am Mittwoch kommender Woche beraten werden soll. Verrostete Räder vor allem vor Bahnhöfen seien „ärgerlich“ und blockierten viele Stellplätze.

Bislang gibt es solche Aufräum­aktionen in der Regel nur einmal im Jahr: 2014 wurden bei einer solchen Aktion 3.085 Schrotträder entfernt, im vorigen Jahr waren es 2.683. Das sei zu wenig, finden SPD und Grüne. Nun müsse „intensiviert werden“. Zugleich schlägt Rot-Grün vor, in Radwerkstätten noch nutzbare Teile wieder aufzubereiten. Diese könnten im Wandsbeker Sozialkaufhaus „Stilbruch“ günstig wieder verkauft werden. Modell dafür sind die Möbel aus der Sperrmüllabfuhr, welche die Stadtreinigung dem Kaufhaus überlässt.

An der U-Bahn-Haltestelle Gänsemarkt greift eine Künstlergruppe bereits zur Selbsthilfe. Sie fordert die Besitzer mit Handzetteln dazu auf, ihre Schrotträder bis 26. Mai zu entfernen. Sonst werden sie losgeflext und zu einem Kunstwerk verarbeitet – zu einem Mahnmal der unbekannten Rostlaube vermutlich. smv