Stillstand

Griechenland Generalstreik gegen die geplante Rentenreform

ATHEN afp |Ein Generalstreik hat am Freitag den öffentlichen Verkehr in Griechenland lahmgelegt. Zu dem zweitägigen Protest gegen die Sparpolitik der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hatten die Gewerkschaften aufgerufen. Sie machen mobil gegen die von den internationalen Geldgebern geforderte Rentenreform und die geplante Erhöhung der Einkommensteuer. In Athen gingen tausende Demonstranten gegen die Reformauflagen auf die Straße.

In Athen standen am Freitag sämtliche U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse und Vorortzüge still. Einziges Transportmittel waren Taxis – die Gewerkschaft der Taxifahrer beteiligte sich nicht an dem Ausstand. Landesweit waren auch der Bahnverkehr und die Fährverbindungen zwischen dem Festland und den Inseln lahmgelegt. Die mächtige Gewerkschaft der Seeleute (PNO) hatte ihre Mitglieder sogar zu einem viertägigen Ausstand bis Dienstag aufgerufen.

Nicht betroffen von dem Generalstreik waren die Flugverbindungen. Zudem verkehrten die Überlandbusse des Privatunternehmens KTEL. Der öffentliche Dienst lief am Freitag nur schleppend. Bei den meisten öffentlich-rechtlichen, aber auch bei privaten Radio- und Fernsehsendern gab es am Freitag keine Nachrichten, nachdem die Journalistengewerkschaft zum Streik aufgerufen hatte.

In Athen beteiligten sich nach Polizeiangaben mindestens 6.000 Menschen an einer Demonstration, zu der eine linke Gewerkschaft aufgerufen hatte. Für den Abend und das Wochenende waren weitere Protest­aktionen geplant.

Das griechische Parlament will am Wochenende über die umstrittene Renten- und Steuerreform abstimmen. Die Debatte soll am Samstag beginnen, am Sonntagabend sollen die Abgeordneten abstimmen. Nach der Ankündigung hatten die Gewerkschaften zum 48-stündigen Streik aufgerufen.