Im tiefen Tal

Seehandel Hamburgs Hafenkonzern HHLA macht auf Optimismus – die Zahlen sprechen dagegen

Jetzt geht es weder bergauf. Das glaubt zumindest die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die gern zitierte „Talsohle“ im Containerumschlag sei erreicht, teilte Deutschlands zweitgrößtes Hafenumschlags-Unternehmen gestern mit: Im ersten Quartal 2016 seien mit 1,6 Millionen Standardcontainern (TEU) zwar 7,7 Prozent weniger umgeschlagen worden als im Vorjahreszeitraum, aber auch 5,1 Prozent mehr als im vierten Quartal 2015.

Der Umsatz ging um 6,0 Prozent auf rund 169 Millionen Euro zurück, auch lagen die Konzernerlöse mit 284 Millionen Euro um rund vier Prozent unter dem Vorjahreswert. Das alles vor dem Hintergrund der jahrelangen Krise in Weltschifffahrt und Hafenwirtschaft. Denn schon im vorigen Jahr war der Containerumschlag bei der HHLA, die in Hamburg die drei großen Terminals Altenwerder, Burchardkai und Tollerort betreibt, um 12,3 Prozent eingebrochen. „Es war ein sehr enttäuschendes Jahr“, räumte HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters Ende März bei der Vorstellung der Jahresbilanz ein.

Das erste Quartal 2016 habe sich „im Bereich der Erwartungen bewegt“, behauptet die HHLA nun tapfer, obwohl das Betriebsergebnis nochmals um fünf Prozent sank: auf nur noch rund 40 Millionen Euro. Die Stadt Hamburg, mit 68 Prozent größter Anteilseigner, muss sich deshalb auf weiter sinkende Dividenden einstellen. Denn der Containerumschlag werde, so Peters, „auf absehbare Zeit seine Dynamik nicht wieder gewinnen“. SMV