piwik no script img

Boulevard der BestenVerena Schneider

Foto: taz

Es ist nicht wirklich ein Vorzug in ihrem Job, Kaffeejunkie zu sein. Aber, auch das ist wahr, im ersten Stock des taz-Hauses, wo die Konferenzen auch stattfinden, stehen Kaffeeautomaten – und an diesen trifft man sie gern an: Verena Schneider, eine Kollegin in den Mittdreißigern, ihre Droge in die Tasse auffüllend. Trifft man sie dort, bemerkt man allerdings, dass sie einen Charakterzug zeigt, der für die Arbeit als Chefin vom Dienst im Onlinebereich so qualifiziert wie kaum etwas anderes: Die Frau aus dem Ruhrpott ist umgänglich, außergewöhnlich freundlich und von starkem Talent zur Übersichtsfähigkeit geprägt.

Verena Schneider, die ab dem 1. Juni neue Ressortleiterin (mit dem nicht minder beruhigenden Daniél Kretschmar) von taz.de wird, behält selbst in den allerletzten Minuten so etwas wie einen kühlen Kopf. Man vermutet nur, sieht man sie dann aktuelle Nachrichtenlagen wahrnehmend und medial sortierend, dass ihr das alles nicht am Gemüt vorbeigeht, aber sie behält die Ruhe – schreit nie, meckert nur moderat und glättet schon erste Zeichen unnötiger Konflikte.

In Leipzig hat sie Journalistik und Politikwissenschaft studiert, arbeitete als Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten in Dortmund und zog, auch privater Umstände wegen, nach Berlin. In ihrer inzwischen siebenjährigen Zeit in der taz nahm sie sich zweier Kinder wegen Auszeiten – aber fehlt sie auch nur einen Tag, vermisst man sie sehr: Gleich hat man bei Konferenzen – morgens, mittags, nötigenfalls am späteren Nachmittag – das Gefühl, dass dieser gewisse uneitle Grundton irgendwie fehlt.

Bei ihr zählt das Pragmatische mehr als das Prinzipielle – es sei denn, es geht um die Redaktionsschlüsse. Keine Idee wird von ihr brüsk abgewiesen, weil andere auch keinen Gefallen finden. Berichtet wird aus der Kolleg*innenschaft, dass sie auch die nebenspurigsten Themen noch wägt – wie erwähnt: in stärkster Ruhe.

Sie ist außergewöhnlich freundlich und von starkem Talent zur Übersichtsfähigkeit geprägt

Mit ihr an der Spitze der elektronischen Publizistik der taz wird das aktuellste Medium dieser Zeitung in bestem Fluss gehalten werden können: Verena Schneider weiß, zumal ihre inhaltlichen Spezialitäten die gesellschaftlichen und sozialen Themen unterhalb der parlamentarischen Ebenen sind, wie es geht. Jan Feddersen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen