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Das 1. Evangelium Matthäus I 1964, R: Pier Paolo Pasolini, D: Enrique Iranzoqui, Susanna Pasolini

In seiner Verfilmung des Lebens Jesu mit Musik von Bach, Wolfgang, Mozart und Prokofjew folgt Pasolini zwar konsequent dem Matthäus-Evangelium, entwirft aber ein sehr individuelles Bild der Heilsgeschichte. Er arbeitet nicht nur besonders die sozialen Aspekte heraus, sondern nimmt die Ausweglosigkeit in den Vorstädten Roms der 60er-Jahre zum Ausgangspunkt.

Do, 21.30 Uhr, Metropolis, Hamburg

Terrible Houses in Danger HH 1985, R: mpz und Hafenstraße

Zu den politischen Waffen, die die Besetzer der Häuser in der Hafenstraße in den 80er-Jahren nutzten, gehörten auch Videos. Dieses wurde kollektiv inszeniert und sollte das öffentliche Bild vom Konflikt korrigieren. Heute ist es eher ein Heimatfilm, der bei vielen nostalgische Gefühle wecken dürfte. So passt er ideal in den Dokumentarfilmsalon auf St. Pauli.

Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Im Weltraum gibt es keine Gefühle S 2010, R: Andreas Öhman

Der 25-jährige Filmemacher Andreas Öhman erzählt aus der Perspektive des am Asperger-Syndrom leidenden 18-jährigen Simon. Er lebt in einer Welt voller Zeichen, die er nicht lesen kann. Nur im Weltraum hätte er seine Ruhe und so flüchtet er sich gerne in eine Tonne, seine „Raumkapsel“. Während Simons Erzählstimme dem Zuschauer seine Welt erklärt, tauchen auf der Leinwand immer wieder Zahlen, Armaturen, Diagramme und Zifferblätter auf, die dieses ständige Vermessen der Welt verdeutlichen.

Di, 20 Uhr, Cine k, Kulturetage, Oldenburg

Taking Woodstock USA 2009, R: Ang Lee,D: Jeffrey Dean Morgan, Emile Hirschle

Statt einer Rekonstruktion des Festivals weicht Ang Lee auf eine Familiengeschichte aus. Im Mittelpunkt steht der unsichere Elliot, der das Festival mitinitiiert, ohne dessen Tragweite zu erahnen. Während der Ort von Hippies überrannt wird, emanzipiert sich Elliot von seinen Eltern, bekennt sich zu seiner Homosexualität und findet Anschluss an den Aufbruch seiner Generation.

Di, 19 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Cäsar muss sterben I 2011, R: Paolo & Vittorio Taviani, D: Cosimo Rega, Salvatore Striano

Shakespeare im Hochsicherheitstrakt: Häftlinge der römischen Strafanstalt Rebibbia studieren das Stück „Julius Cäsar“ ein; die Filmregisseure Paolo und Vittorio Taviani schauen ihnen dabei zu. „Cäsar muss sterben“ ist eine Lektion in Humanismus, denn der Kontakt mit der Kunst eröffnet den Männern eine ungeahnte Freiheit.Do, Sa–Di, 20 Uhr, City 46, Bremen