MEDIENTICKER

Die Stuttgarter Verlagsgruppe Holtzbrinck weicht „keinen Millimeter von ihren Plänen ab“, den Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Kurier, tip) an ein Konsortium um den britischen Medienmanager David Montgomery zu verkaufen. Mit dem Konsortium habe man „Exklusivverhandlungen“ vereinbart. Bleiben Montgomery & Co. bei ihrem Angebot, sei Holtzbrinck daran gebunden, dieses anzunehmen, teilte Holtzbrinck-Pressevorstand Michael Grabner am Montagabend der Belegschaft mit. Damit sind anscheinend die angekündigten Konkurrenz-Angebote der norwegischen Orkla-Gruppe und des Kölner DuMont-Schauberg-Verlags vom Tisch. Diese seien ohnehin nie konkretisiert worden, so Grabner. Der Österreicher, der in der Kampagne gegen den Verkauf an den Briten Montgomery gar „ausländerfeindliche Untertöne“ witterte, sei äußerst aggressiv und polemisch aufgetreten, berichteten Teilnehmer. „Man sah, ihn widerte dieses Redaktionsvolk an, das gegen den Deal Front macht“, sagte ein Mitarbeiter. Laut Grabner müsse der Berliner Verlag nun ausbaden, was ihm die Politik und die Branche, die „zu großen Teilen gegen uns gearbeitet“ habe, eingebrockt hätten. Verzögerungen gibt es offenbar trotzdem: Laut Grabner soll der schon für diese Woche erwartete Verkauf erst in 10 bis 14 Tagen perfekt sein. Die Gewerkschaft Ver.di rechnet außerdem weiter damit, das Holtzbrinck auch den Tagesspiegel verkauft. (stg)

Erich Kuby, am 10 September 2005 verstorbener Journalist und Schriftsteller, wird postum mit dem Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik ausgezeichnet. Kuby habe in seinen Texten vor allem über die Folgen des NS-Regimes und die „Schattenseiten des Wirtschaftswunders“ geschrieben, hieß es in der Begründung der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft in Berlin. Kuby schrieb unter anderem für Stern und Spiegel. (dpa)