Senat gibt den Startschuss

FLÜCHTLINGE Hallen im Olympiapark seit Montag leer. Nun wird der Sanierungsbedarf ermittelt

Die beiden Hallen im Horst-Korber-Sportzentrum im Olympiapark machten am Montag um acht Uhr den Anfang: Der Senat hat die ersten beiden von insgesamt 63 Turnhallen, die über den Winter als Notunterkünfte für Flüchtlinge beschlagnahmt worden waren, wieder für den Sport- und Schulbetrieb freigegeben. Fünf weitere Hallen, unter anderem in Pankow, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf, sollen bis Ende des Monats folgen, sagte ein Sprecher von Sozialsenator Mario Czaja (CDU) am Montag.

Der Umzug der rund 550 Flüchtlinge mit Bussen in die Messehalle 26 am Funkturmsei ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es aus Czajas Verwaltung. „Der Umzug wurde lange im Voraus kommuniziert, da konnten sich die Flüchtlinge entsprechend darauf einstellen.“

Nun muss der Sanierungsbedarf in den beiden Hallen im Olympiapark ermittelt werden. Damit habe man auch gleich am Montagvormittag begonnen, sagte Czajas Sprecher. Wie viel zu tun sei – ob etwa nur Mobiliar erneuert werden muss oder der empfindliche Boden Schaden genommen hat –, müsse man nun „abwarten“. Wann die Hallen tatsächlich wieder genutzt werden können, ist daher noch unklar.

Der Landessportbund hatte zuvor bereits von rund vier Millionen Euro Sanierungskosten für alle 63 Hallen gesprochen. Zusätzlich zur Sanierung soll es für jede Halle bis zu 100.000 Euro Entschädigungszahlung geben – etwa für neue Sportgeräte.

Das Horst-Korber-Sportzentrum mit der Harbig-Laufhalle ist Landesleistungsstützpunkt für Leichtathletik, Handball und Hockey. Auch die EliteschülerInnen der benachbarten Poelchau-Schule (siehe Text oben) trainieren hier. Dort ist man bei allem „Verständnis für die Notsituation“ froh, bald wieder geregelt trainieren zu können. Die Sportler weichen derzeit ins Sportforum nach Hohenschönhausen aus.

Welche Turnhallen genau als Nächstes frei werden, steht noch nicht fest: Bis Sonntag haben die Bezirke Zeit, eine Prioritätenliste zu erstellen. Bevorzugt sollen laut Senat Turnhallen geräumt werden, die für die nun anstehenden Abiturprüfungen in Sport gebraucht werden. Zuletzt waren rund 10.500 Flüchtlinge notdürftig in Turnhallen untergebracht. Anna Klöpper