Das Goosebad bleibt geschlossen

Gesundheit Trotz Protesten von Linkspartei, CDU, Vereinen, Verbänden und AnwohnerInnen bleibt es dabei: Die NutzerInnen des Gröpelinger Goosebads müssen künftig ins West- oder Vitalbad ausweichen

„Viele Nutzer haben schon angekündigt, ihre Therapie abzubrechen, wenn ihr Bad geschlossen wird“

CINDI TUNCEL, DIE LINKE

Trotz einer außerplanmäßig einberufenen Sitzung der Deputation für Sport und Inneres bleibt es dabei: Das Goosebad in Gröpelingen bleibt geschlossen (die taz berichtete). Gescheitert waren zuvor schon die Versuche von KommunalpolitikerInnen im Beirat Gröpelingen, den Sportsenator für die Rettung des Bades zu gewinnen.

Einberufen wurde die Sondersitzung von der Linkspartei und der CDU, die sich für den Erhalt des Bades aussprachen. Und auch Anwohner sowie InteressenvertreterInnen von Vereinen und Verbänden wie der Rheuma-Liga, dem Behindertensportverband und des Sportvereins Tura setzten sich vor allem unter gesundheitlichen Gesichtspunkten für das einzige Therapiebad im Bremer Westen ein: Ausweichbäder wie das Westbad in Walle oder das Vitalbad in der Vahr entsprächen bei den Soleanreicherungen oder Wassertemperaturen nicht den Bedürfnissen chronisch kranker oder behinderter Badegäste. So kann ein vom Goose- ins Westbad verlegter Gymnastik-Kurs von Herzkranken nicht besucht werden, weil er im Solebecken stattfindet.Die Linksfraktion bemängelt außerdem, dass die Anfahrtswege zu den vom Ressort angegebenen Alternativ-Bädern für viele Betroffene aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht zumutbar seien. Ähnlich „lebensfremd“ seien manche der Nutzungszeiten, die den bisherigen Kursen des Goosebades an anderen Orten zugeteilt wurden. Drei von vier der dort ausgerichteten Gymnastik-Kurse sind übrig geblieben, wobei einer wegen des ausgelasteten Westbads bereits um 7.15 Uhr beginnt.

Der sportpolitische Sprecher der Linksfraktion, Cindi Tuncel, wirft dem Sportsenator vor, sich nicht mit alternativen Finanzierungsmodellen des Bades auseinandergesetzt zu haben, zum Beispiel durch die Beteilung von Krankenversicherungen, Berufsgenossenschaften und Rentenkassen: „Viele der Nutzer, die auf ärztliche Verordnung ins Goosebad kommen, haben nach Aussage eines Gruppensprechers schon angekündigt, ihre Therapie abzubrechen, wenn ihr Bad geschlossen wird. Derartige Folgen muss ein verantwortlich handelnder Senat mitbedenken, bevor er wegen durchaus heilbarer Finanzierungslücken einen Schlussstrich zieht.“  (taz)