USA als Bin-Laden-Hüter

AL-QAIDA US-Senat: US-Armee ließ Ussama Bin Laden 2001 aus Afghanistan nach Pakistan entwischen

WASHINGTON taz | Die US-Armee hätte Ussama Bin Laden bereits vor acht Jahren haben können. Laut einem Bericht des auswärtigen Ausschusses im US-Senat versäumten es die US-Streitkräfte in Afghanistan im Dezember 2001, den Al-Qaida-Führer zu schnappen, als er „in Tora Bora in unserer Reichweite für einen Zugriff war“. Bin Laden habe sich am 16. Dezember 2001 „ungehindert aus Tora Bora entfernt und auf unkontrollierten pakistanischen Boden bewegt“, wo er sich wohl nach wie vor aufhalte.

Der Bericht ist eine harsche Kritik an Exverteidigungsminister Donald Rumsfeld und dem damaligen Afghanistan-Kommandeur Tommy Franks. Zur Jagd auf Bin Laden seien gerade mal 100 US-Soldaten eingesetzt worden. „Der Großteil der Streitkräfte – von Heckenschützen bis hin zu den Marines – wurde kaltgestellt.“ Bin Laden sei durch die Flucht nach Pakistan eine mächtige Symbolfigur geblieben. „Das Versagen, die Aufgabe zu lösen, ist eine verlorene Gelegenheit, die für immer den Verlauf des Konflikts in Afghanistan und die Zukunft des internationalen Terrorismus verändert hat.“

ANTJE PASSENHEIM