Zwölf Tote bei Anschlägen auf Kirchen

NIGERIA Gottesdienste im Norden überfallen

ABUJA epd | Bei Anschlägen auf Weihnachtsgottesdienste sind in zwei Kirchen im Norden Nigerias mindestens zwölf Menschen getötet worden. In Potiskum steckten Unbekannte die Kirche am späten Heiligabend während der Christmette in Brand, berichtete die nigerianische Zeitung Punch am Mittwoch. Nach Armeeangaben kamen sechs Gläubige ums Leben. Der zweite Anschlag ereignete sich in Maiduguri, einer Hochburg der radikalislamischen Terrororganisation Boko Haram. Sie wird hinter beiden Anschlägen vermutet.

Der Präsident des kirchlichen Dachverbandes CAN, Ayo Oritsejafor, verurteilte die Anschläge in einem Interview mit Punch als barbarische Akte gegen den Glauben. „Damit wende ich mich nicht gegen die Muslime im Land – im Gegenteil, wir brauchen ihre Hilfe“, sagte Oritsejafor. „Wir rufen sie auf, die Anschläge ebenfalls zu verdammen und diese Nachricht bis in jedes Haus zu verbreiten.“

Boko Haram verübt seit 2009 Anschläge in Nigeria, denen mehr als 1.400 Menschen zum Opfer gefallen sein sollen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte die Gruppe an Weihnachten Kirchen attackiert. Boko Haram kämpft für die Einführung der Scharia im Norden des Landes. Die Gruppe gilt als größte Gefährdung für die innere Sicherheit. Rund die Hälfte der Nigerianer sind Muslime, etwa 40 Prozent sind Christen.