Ein Haus für die Stadt

VISIONEN Die Künstler bleiben vorerst im Frappant und träumen von dessen Umbau: zum Stadthaus

Zum Vernetzungstreffen lädt das Netzwerk „Recht auf Stadt“ am heutigen Dienstag um 19.30 Uhr.

■ Unter dem Titel „Recht auf Altona“ wird am Mittwoch über Bürgerbeteiligung und Widerstandsperspektiven diskutiert.

Der Sprung über die Elbe ist Thema am Donnerstag.

Um Tanzende Türme und verwandte Unbill auf St. Pauli geht es am Freitag.

■ Erfolgreiche Besetzungen in der Hansestadt werden am Samstag beleuchtet, und am Sonntag dreht sich der Abend ums Schanzenviertel.

Die Zwischennutzungsverträge im Frappant sind gestern ausgelaufen, die Künstler geblieben. „Es gibt eine mündliche Zusage, dass wir bleiben können, bis wir etwas Neues gefunden haben“, sagt Gianna Schade vom Frappant-Vorstand. Unterstützt werden sie dabei von der Kulturbehörde und dem Bezirk Altona.

Unabhängig davon haben Architekten und Stadtplaner gestern die Pläne „Vom Kaufhaus zum Stadthaus“ vorgestellt, die die Umgestaltung des Frappant zu einem Stadtteilzentrum vorsehen, das Kultur und Soziales vereint: Neben Ateliers, Ausstellungsräumen, einem Programmkino, einer Theaterbühne, Musikproberäumen und einer öffentlichen Bücherhalle sollen Kita, Jugendzentrum und Seniorentreff in die 70er-Jahre-Betonburg einziehen. Dessen Parkdeck ließe sich in eine öffentliche Grünanlage verwandeln. Umgesetzt und verwaltet werden könnte das Stadteilzentrum von einer Genossenschaft – vorausgesetzt, die Ikea-Ansiedlung wird rechtzeitig verhindert und die Stadt entschließt sich, das Projekt zu unterstützen.

Diesem Szenario konnte man sich nach der Lektüre eines gestrigen Artikels in dieser Zeitung über den samstäglichen Auftakt zu einer Protest- und Aktionswoche im Frappant bereits näher wähnen. Dass 2.000 Anwohner im Frappant angekündigt hätten, ihre Unterschrift für die Ansiedlung Ikeas in Altona zurückzuziehen, wie einer der Veranstalter sagte, war aber nur ein Scherz. Es ist zum Heulen. MAP