Einer will gewinnen

Grünen-STAR

In der nächsten Woche entscheidet sich das politische Schicksal von Robert Habeck. Entweder unterstützen ihn die schleswig-holsteinischen Grünen auf ihrem Landesparteitag am 23. und 24. April in Neumünster dabei, Spitzenkandidat der Bundesgrünen bei der Bundestagswahl 2017 zu werden. Oder der 46-Jährige kehrt der Politik den Rücken und arbeitet wieder als Schriftsteller, wie er es tat, bevor er die Grünen in Schleswig-Holstein in Schwung brachte.

Dabei scheut der stellvertretende Ministerpräsident sowie Umwelt- und Energieminister kein persönliches Risiko: „Ich werde mir keine Hintertür offen lassen und bei einer fehlenden Unterstützung keine Rückfalloption in Anspruch nehmen. Ich werde nicht für die Landesliste 2017 kandidieren“, schreibt Habeck auf der Homepage der Grünen. „All in!“ nennt er sein Vabanque-Spiel, das so untypisch ist für die üblichen Polittaktierer.

„Für uns alle und auch für mich wäre es bequemer, wenn ich weitere fünf Jahre in dem Amt anstreben würde, das ich derzeit bekleide“, räumt Habeck ein und setzt hinzu: „Das ist zu kurz gedacht.“ Denn gefordert seien „Mut und Leidenschaft, um aus dem taktischen Korsett auszubrechen und um offen und mit Risiko in die Auseinandersetzung zu gehen. Das ist die Entscheidung, die wir jetzt treffen müssen: grüne Offensive oder grüner Status quo?“

Für Habeck ist die Antwort klar: „Machen wir die Grünen wieder zu der Partei, von der wir geträumt haben, als wir eingetreten sind: konfrontationslustig und lösungsorientiert, streitbar und über den Tag hinaus denkend.“ So definiert er sein strategisches Ziel. Und ein selbst erfundenes Motto hat er sich auch schon ausgedacht: „Wer wagt, beginnt!“ smv