Ansturm auf Abos

Elb-harmonie

Kaum kommt der Start in Sicht, geht das Gerenne los: Die ersten Abo-Reihen für Hamburger Elbphilharmonie sind bereits ausverkauft. Womit sich erfüllt, was Experten vorhergesagt hatten: All die Skandale werden vergessen sein, sobald da endlich Musik drin spielt.

Welche das sein wird, wurde am Montag bekannt gegeben: Weltklasse-Orchester, Star-Tenöre, Jazzgrößen, eine Wolfgang-Rihm-Uraufführung, ein Syrien-Festival. 200 Konzerte sind geplant, als wolle der Intendant gleich fünf Jahre füllen und nicht nur das erste halbe nach der Eröffnung am 11. Januar 2017.

Für alle soll das Programm sein, auch für die Unter-30-Generation, für die gleich ein neues Format erfunden wurde: die vom NDR-Elbphilharmonie-Orchester gespielte Reihe „Konzerte für Hamburg“, eine Stunde Klassik-Happen, Karten ab sechs Euro. Kein elitärer Musentempel also, wie der Intendant täglich betont.

Um auch jene zu erreichen, die noch nie im Konzert waren – man braucht für Elbphilharmonie samt weiter genutzter Laeiszhalle massig neue Hörer – werden Karten gestaffelt verkauft: Die Abos zuerst, um die alten Hasen zu bedienen. Einzelkarten ab Juni und die Karten für die Hamburg-Konzerte gibt es ab Herbst, intensiv beworben auch in „Problemstadtteilen“, wie es hieß. Am Informations- oder Geldmangel soll es nicht liegen, wenn keiner kommt.

Und wer darf in die Eröffnungskonzerte? Nun ja, 3.000 Karten gehen an geladene Gäste. Die restlichen 1.000 werden ab Mai verlost. An eventuellen Ungerechtigkeiten wäre also die Lostrommel schuld. Nicht das Ticketing oder der Intendant. PS