Ideen für den Garten

Ratgeber Im Park der Gärten in Bad Zwischenahn finden Hobbygärtner Inspirationen für den eigenen Garten. Auch Fragen werden von den Gärtnern beantwortet

Der Park der Gärten in Bad Zwischenahn inspiriert Freizeitgärtner. Die Mustergärten werden meist von Baumschulen der Region als grünes Schaufenster für die jährlich rund 145.000 Besucher gestaltet, die sich Tipps und Ideen für ihren eigenen Garten holen. „Ob Pflanzenschutz, Düngemittel, Aussaat- und Erntezeiten oder Wasserverbrauch - hier geht niemand ohne Antwort weg“, sagt Park-Geschäftsführer Christian Wandscher.

Auch die seit 1876 bestehende traditionelle Baumschule Bruns hat einen Mustergarten. Das Unternehmen exportiert ausgewachsene Bäume unter anderem nach Russland und Großbritannien. Einer der größeren Transporte bei Bruns war eine 50 Jahre alte Eiche: 15 Meter hoch, in der Krone 10 Meter breit. Da war der Preis fünfstellig und die logistische Anforderung enorm. Alles ging per Lkw nach Darmstadt.

Die meisten Freizeitgärtner sehen ihre Bäume dagegen Jahr für Jahr ganz gemächlich zentimeterweise wachsen. Sie säen Blumen als Samen oder setzen sie als Zwiebeln und stecken Setzlinge in den Boden des kleinen Nutzgartens. In der Gartenkultur hat sich viel verändert in den vergangenen Jahrzehnten. „Unsere Großeltern haben aus dem Garten gelebt. Der Nutzgarten von früher ist aber heute eher ein Ziergarten und von Hecken als Sichtschutz umgeben, quasi als Verlängerung des Wohnzimmers“, beschreibt Wandscher den Wandel.

Früher standen Stachelbeeren-Sträucher, großblättrige Rhabarberpflanzen, hohe Bohnenstangen in den Nutzgärten. Salatköpfe, Möhren und Radieschen standen in Reih und Glied. Auch ein Kaninchenstall oder gackernde Hühner gehörten nicht selten dazu. Heute werden Gartenharmonie und Erholung groß geschrieben. Leise blubbernde Zierteiche umrahmt von kleinwüchsigen Kiefernbäumchen und Sommerblühern versprechen Entspannung. Nachts glimmen solarbetriebene Leuchten im Dämmerlicht.

Auch im Park der Gärten werden neue Trends optisch umgesetzt und thematisiert, doch versteht man sich in Bad Zwischen-ahn nicht als Freizeitpark. Es gibt einen Bildungsauftrag der gemeinnützigen Gesellschaft. Jungen Besuchern sollen Natur und Gartenkultur näher gebracht und bei den älteren Semestern Erinnerungen geweckt werden. „Riechen, Sehen, Anfassen“, lautet das Motto.

Ein Beispiel ist die „Duft-Orgel“: Dort entweichen aus kleinen Töpfchen Aromen, wenn der Deckel gelüftet wird. Zimt, Salbei, Zitrone, Kampfer und Nelken gilt es treffsicher zu erschnuppern. Unter dem achten Töpfchen steigt einem der saftige Duft von geräuchertem Aal in die Nase. Helmut Reuter