Düstere Zukunft

Hafen Eurogate will sich im Iran beteiligen. Hamburg und Jade-Weser-Port vor Schicksalsjahr

Das Container-Umschlagsunternehmen Eurogate sieht Chancen für eine Beteiligung im Iran. Die Firmengruppe werde sich gemeinsam mit dem iranischen Terminalbetreiber Sina Port um das Containerterminal CT2 im Hafen von Bandar Abbas bewerben, sagte Eurogate-Chef Thomas Eckelmann bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2015 in Bremen.

Die Containerhäfen in Bandar Abbas sollen privatisiert werden. „Im Iran sehen wir einen großen Wachstumsmarkt“, sagte er. Eine Entscheidung über den Zuschlag werde für Ende 2016 erwartet. Es wäre nach Tanger (Marokko) das zweite außereuropäische Terminal.

Für den Hamburger Hafen sieht Eurogate dagegen keine rosige Zukunft voraus. Dass der Hafen an der Elbe jemals die Rekordmarke von 9,9 Millionen Standardcontainern (TEU) aus dem Jahr 2007 übertreffen wird, „darauf möchte ich nicht wetten“, sagte Eckelmann. Denn bei einer ausbleibenden Elbvertiefung und mehr sehr großen Schiffen könnte Hamburg viel Ladung an den Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven verlieren.

Angesichts der Schifffahrtskrise sieht die Eurogate-Bilanz noch gut aus. Der Terminal Waltershof in Hamburg stagnierte, Bremerhaven sank um 4,3 Prozent, der lange lahmende Jade-Weser-Port steigerte sich von 67.000 auf 426.000 TEU. Da auch die Eurogate-Aktivitäten im Ausland nur geringe Rückgänge aufweisen, kommt das Unternehmen immer noch auf einen Jahresüberschuss von 73,5 Millionen Euro. smv