daily dope (708)
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Russlands Sportminister Witali Mutko hat die Rolle des Staates im Doping- und Manipulationsskandal der russischen Leichtathleten heruntergespielt. Es sei „unmöglich zu sagen, dass der Staat für jeden Regelverstoß einer Einzelperson verantwortlich ist“, sagte Mutko am Montag. In der Dokumentation „Geheimsache Doping: Russlands Täuschungsmanöver“ hatte die WDR-Sendung „Sport Inside“ am Sonntagabend neue Belege für Verstöße gegen die Anti-Doping-Richtlinien im russischen Leichtathletikverband Rusaf präsentiert.

Demnach betreut der eigentlich gesperrte Trainer Wladimir Mochnew offenbar weiter Athleten, und ein Juniorentrainer soll nebenher mit Dopingmitteln handeln. Zudem soll die neue Chefin der derzeit suspendierten Anti-Doping-Agentur Rusada als einfache Mitarbeiterin einst Athleten den Zeitpunkt von Dopingkontrollen verraten haben. „Wenn Leute schuldig sind, werden sie den Regeln entsprechend bestraft“, sagte Sportminister Mutko. Die Rusaf kündigte am Montag eine interne Untersuchung an. Eine Task Force des Weltverbands IAAF unter der Leitung des Norwegers Rune Andersen untersucht seit Wochen die Dopingvorwürfe gegen Russlands derzeit weltweit gesperrte Leichtathleten, denen der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro droht.