Toller Fußball, leere Hände

Auch nach der Niederlage gegen St. Pauli sieht sich Osnabrücks Trainer noch nicht abgeschlagen im Aufstiegskampf

Unterschiedlicher könnten die Erwartungshaltungen an die beiden konkurrierenden Trainer „Pelé“ Wollitz und Andreas Bergmann nicht sein. Während Bergmann aufgrund mangelnder Spielkultur kritisiert wird, ist es in Osnabrück die mangelnde Punktausbeute. „Jetzt sagen wieder alle, was für eine tolle Fußballkultur wir haben. Aber wir haben die Punkte nicht“, echauffierte sich Wollitz.

Angesichts einer engagierten zweiten Halbzeit Osnabrücks, in der häufig nur St. Paulis Keeper Achim Hollerieth ein weiteres Tor der Gäste verhindern konnte, sprach der „weiße Pelé“, der eigentlich Claus-Dieter heißt, wieder von „leeren Händen.“ Aufgrund der individuellen Fehler die den beiden Gegentoren voraus gegangen waren, ärgerte er sich über die verpasste Chance seiner jungen Spieler, sich in Szene zu setzen. „Es fehlen einige Stammspieler, weswegen ich mir den Durchbruch bei einigen Jungen erwünscht hätte.“

Das in der „zweiten Halbzeit nur eine Mannschaft Fußball gespielt hat“, womit er seine eigene meinte, machte Wollitz kaum fröhlicher. Ein kleines Grinsen huschte durch sein Gesicht, als er die Situation zum zwischenzeitlichen 1:1 beschrieb: „Ein fantastisch herausgespielter Treffer.“ Aufgeben wird jemand wie Wollitz trotz zehn Punkten Abstand auf einen Aufstiegsplatz nicht. „Wer uns abschreibt, sollte das nicht tun. Wir kommen noch mal“, beschloss er bestimmt. Eine Ansage, an der er sich in den kommenden Spielen bis zur Winterpause wohl messen lassen muss. Denn guter Fußball allein reicht scheinbar nicht, um oben mitzuspielen. Das lernen sie bei St. Pauli auch noch. FOG