Neue Berufsagentur für Jugendliche

AUSBILDUNG Der Weg in den Beruf wird für junge Leute in Neumünster etwas weniger steinig. Alle wichtigen Ansprechpartner sitzen jetzt in einem Haus. Die erste Jugendberufsagentur in Schleswig-Holstein hat die Arbeit aufgenommen

Für Jugendliche auf der Suche nach den besten Berufschancen hat in Neumünster das „Behörden-Hopping“ ein Ende. Die Alte Holstenbrauerei ist neuer zentraler Anlaufpunkt für junge Leute, wenn es um Schule, Ausbildung, Studium, Beruf, Jobsuche oder auch um finanzielle Hilfe geht. Die erste Jugendberufsagentur in Schleswig-Holstein vereint unter einem Dach alle wesentlichen Beratungs- und Vermittlungsangebote beim Übergang von der Schule in das Berufsleben. Zur Eröffnung kamen am Montagnachmittag Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), die Regionaldirektorin der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann, und Oberbürgermeister Olaf Tauras (parteilos).

An der Jugendberufsagentur beteiligt sind Arbeitsagentur, Jobcenter, Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Neumünster und drei Regionale Berufsbildungszentren. Insgesamt 40 Mitarbeiter helfen den Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Dieser Übergang müsse gemanagt werden, sagte Ministerin Ernst zur Eröffnung. Die jungen Leute dürften nicht gesellschaftlich und wirtschaftlich abgehängt werden, bevor sie überhaupt den Einstieg in den Beruf geschafft haben. In Neumünster wie in anderen kreisfreien Städten und Kreisen auch gebe es eine sehr engagierte Zusammenarbeit über Institutionsgrenzen hinweg.

In Neumünster waren im Januar 449 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. 334 davon hatten keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei ihnen ist die Gefahr groß, auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft schlechte Chancen zu haben. „Angesichts des künftigen Bedarfs an Fachkräften brauchen wir jeden Jugendlichen“, sagte Regionaldirektorin Haupt-Koopmann von der Arbeitsagentur. „Keiner darf verloren gehen.“ Oberbürgermeister Tauras hob das Tempo hervor, in dem die Jugendberufsagentur verwirklicht worden sei: Vom Beschluss der Ratsversammlung bis zur Eröffnung habe es nur sieben Monate gedauert. Das Projekt könne als Modell für andere Regionen des Landes eine große Bedeutung haben. (dpa)