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Literaturkenner Volker Weidermann: Das h in der Suppe

Foto: Plakatfoto: taz-Archiv

Neuerdings wirbt der Spiegel auf Plakaten mit seinem Literaturredakteur Volker Weidermann, der auch Moderator des „Literarischen Quartetts“ im ZDF ist. Weidermann sitzt in einem Lokal, vor sich auf dem Tisch ein Buch von Joseph Roth, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch. Als KiWi-Autor macht Weidermann auch im ZDF gern Werbung für seinen Hausverlag. Jetzt stehen neben seinem Konterfei die pathetischen Worte: „Es sind nicht nur Buchstaben. Bücher können gefährlich sein.“ Aber eben auch Buchstaben – vor allem wenn sie zu viel sind. Denn Weidermann sitzt auf dem Bild dekorativ in der Berliner Kneipe „Joseph-Roth-Diehle“, wie es auf dem Plakat heißt. Da knarzen ja alle Dielen im Gebälk der Buchstaben. Tatsächlich heißt die Gaststätte in der Potsdamer Straße, neben dem Haus, in dem der österreichische Journalist und Schriftsteller während seiner Berliner Jahre wohnte, Joseph-Roth-Diele. Selbstverständlich ohne h. Aber dieses h zu viel in der Suppe zeigt nur wieder einmal die Ungenauigkeiten, die der sagenhafte Homme de Lettres Volker Weidermann anrührt.

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