Positiv denken

Daily Dope (706) Die Internationale Biathlon Union will russische Proben nachprüfen

BERLIN taz | Mit leichter Verspätung will nun die Internationale Biathlon Union (IBU) den systematischen Dopingstrukturen in Russland auf die Spur kommen. Jim Carrabre, der IBU-Vizepräsident, der zugleich Anti-Doping-Beauftragter ist, erklärte, man werde noch einmal alle Dopingproben von russischen Biathleten vor und während den olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 untersuchen.

Man folge damit, so Carrabre, einem Rat der Wada-Untersuchungskommission. Diese hatte bereits vergangenen November in einem ersten Bericht systematisches Doping in der russischen Leichtathletik dokumentiert, das vom Weltverband und von der russischen Anti-Doping-Agentur gedeckt wurde. Verbunden war mit den Erkenntnissen auch die Empfehlung an alle Wintersportarten, die bei den Spielen in Sotschi vertreten waren, besorgt zu sein.

„Ich bin sehr besorgt. Daher werde ich eine Untersuchung einleiten“, sagte Carrabre dem norwegischen Fernsehsender NRK. Während des Biathlon-Weltcups in Presque Isle in der vergangenen Woche traf sich Carrabre mit Wada-Vertretern, um Blutdaten und Informationen auszutauschen.

In der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping““ hatte Vitaly Stepanov, Ex-Mitarbeiter der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada, gesagt, dass Biathlon und Langlauf das gleiche Problem wie die Leichtathletik hätten. Die einzige positiv getestete Biathletin in Sotschi war die Deutsche Evi Sachenbacher-Stehle.