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Ein Empörer

„Eher lässt man den erfolgreichen Verbrecher gelten, der die Macht erobert hat, als dass man einem machtlosen Empörer aus Überzeugung, einem anhanglosen Freiheitskämpfer, Gerechtigkeit widerfahren lässt.“ Nicht nur pessimistische Reflexionen über die Unbeliebtheit der Opposition, auch interessante Einblicke in die Berliner Boheme der zwanziger Jahre enthalten die „Briefe“ von Max Herrmann-Neiße, die vergangenen Herbst im Verbrecher Verlag mit Umschlagzeichnungen von Johannes Grützke erschienen sind. Der aus Schlesien stammende Schriftsteller und Kabarettist lebte bis zum Reichtagsbrand in Berlin und ging danach ins Exil. Seine Werke wurden 1933 verboten und verbrannt. Bei der Verbrecherversammlung im Monarch stellen die Herausgeber Klaus Völker und Michael Prinz die „Briefe“ Max Hermann-Neißes vor.

■ Verbrecherversammlung zu Max Hermann-Neiße: Monarch, Skalitzerstr. 134, 20 Uhr, 4 €

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