Wochenvorschau von Antje Lang-Lendorff
: Rauchende Köpfe und Löcher im Käse

Das Wochenende mit Kneipenbesuch ist kaum vorbei, der nach Aschenbecher stinkende Pullover liegt noch ungewaschen im Bad, da geht es schon weiter mit dem Rauch. Allerdings theoretisch: Am Montag werden zwei Experten dem Gesundheitsausschuss des Parlaments erklären, an welchen Stellen es mit dem Nichtraucherschutz noch nicht ganz so gut klappt in Berlin. Mal sehen, was die Abgeordneten dann daraus schließen. Rauchverbote sind hierzulande ein brenzliges Thema, wie die Debatte über Kneipenqualm vor ein paar Jahren gezeigt hat. Die damalige Gesetzesänderung – Quarzen ist in Kneipen mit weniger als 75 Quadratmetern weiterhin erlaubt – hat ja dann auch nur bedingt zum Nichtraucherschutz beigetragen.

Achtung, Wortspiel: Nicht nur heiße Luft produziert hoffentlich das neue Beratungszentrum der Ausländerbehörde,das am Montag eröffnet. Zuwanderer sollen sich dort schlau machen können in Sachen Aufenthaltsrecht, Arbeitsmöglichkeiten und Sozialversicherung. Ein erneuter Versuch der Behörde, sich als Servicecenter für Zuwanderer zu präsentieren? Wahnsinnig weit ist die Behörde mit Vorstößen dieser Art in der Vergangenheit leider nicht gekommen.

So langsam wirft auch die Abgeordnetenhauswahl vom September ihre Schatten voraus. Bei der Jugendwahl U18 können berlinweit alle interessierten Kinder und Jugendlichen wählen gehen. In den kommenden Monaten sollen sie an politische Themen her­angeführt werden. Am Freitag geht’s los mit einer Auftaktveranstaltung im Abgeordnetenhaus.

Die jungen Leute könnten sich zwecks Politisierung auch gleich in die U-Bahn setzen und nach Charlottenburg fahren. Dort startet an der Technischen Uni am Freitag eine Konferenz verschiedener stadtpolitischer Initiativen mit der Überschrift „Wohnen als Gemeingut“.Organisiert wurde sie vom Bündnis für den Mietenvolksentscheid. Viele AktivistÍnnen wollen sich mit den Zugeständnissen des Senats im sozialen Wohnungsbau und bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften vom vergangenen Jahr nicht zufrieden geben. Wie es nun weitergehen kann, darüber soll diskutiert werden.

Es wird in dieser Woche also viel geredet. Aber nicht nur, und wenn, dann mit vollem Mund: Am Wochenende steigen die Berliner Käsetage in der Arminiusmarkthalle in Moabit. Wer 5 Euro Eintritt zahlt, kann sich dort zwischen den Ständen herumtreiben und hoffentlich Löcher in die Käse futtern.