Privatschule mit Courage

Auszeichnung Schule in Zehlendorf will sich gegen Rassismus engagieren

Die Schule Phorms Berlin Süd erhält am Donnerstag den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Um 10.30 Uhr wird der Titel feierlich in der Aula verliehen. Die Privatschule verpflichtet sich damit, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung einzutreten und Projekte zum Thema Rassismus zu veranstalten.

Für Valérie Hardt, Leiterin des Gymnasiums, bedeutet der Titel gerade in einer Zeit, in der viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sehr viel: „Wir können damit zeigen, dass Rassismus bei uns vor dem Schultor bleibt.“ Eine Zwölftklässlerin sei auf das Projekt aufmerksam geworden und habe ihre MitschülerInnen darüber informiert. 90 Prozent der SchülerInnen und MitarbeiterInnen haben daraufhin die Selbstverpflichtung unterschrieben.

An der Phorms soll nun einmal im Jahr ein Projekt gegen Rassismus stattfinden. Unterstützt wird die Schule von der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und ihren Kooperationspartnern. Sanem Kleff, Leiterin der Berliner Landeskoordination, weiß, dass es sich hierbei um ein Vertrauensverhältnis handelt: „Wir nehmen das Wort der Schulen ernst.“ Durch den Titel könne etwa Mobbing auf dem Schulhof zwar nicht verhindert werden, man könne die Kinder aber für das Thema sensibilisieren. Klemm ist zuversichtlich, dass dies auf dem Phorms-Campus, auf dem Kita-Kinder wie auch Grundschüler und Gymnasiasten bilingual unterrichtet werden, gelingt: „Hier wird Sprache nicht als Barriere gesehen“.

72 ausgezeichnete Schulen

Das Projekt „Schule ohne Rassismus“ wurde 1995 von dem Verein Aktion Courage ins Leben gerufen. 2001 wurde der Name um den Zusatz „Schule mit Courage“ ergänzt. Insgesamt 1.976 Schulen gehören zu dem Netzwerk, 72 davon in Berlin. Beitreten kann jede Schule – ausgenommen Vorschulen und Hochschulen –, an der sich mindestens 70 Prozent der SchülerInnen und MitarbeiterInnen mit ihrer Unterschrift verpflichten, aktiv gegen Diskriminierungen einzutreten. Es handelt sich also nicht um einen Preis für vergangene Leistungen, sondern um eine freiwillige Selbstverpflichtung. Fabienne von der Eltz