SIEBEN TOTE IN PAKISTAN
: Mitarbeiter eines Impfprogramms erschossen

ISLAMABAD | Erneut haben unbekannte Angreifer im Nordwesten Pakistans fünf Lehrerinnen und zwei Mitarbeiter einer Hilfsorganisation erschossen. Der Kleinbus der Gruppe sei in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa regelrecht von Kugeln durchsiebt worden, sagte ein Polizeisprecher. Zuvor hätten die vier Angreifer auf Motorrädern noch das Kind einer Insassin aus dem Wagen geholt, berichte der verwundete Fahrer später.

Gestern trugen Hunderte Trauernde die Särge der Opfer durch die Ortschaft Swabi. Zwar bekannte sich niemand zu der Tat, und es gab auch keine Festnahmen. Der Arbeitgeber der Getöteten geht aber davon aus, dass sie wegen ihrer Tätigkeit für ein Impfprogramm gegen Polio sterben mussten. Die sieben arbeiten in einem Gemeinschaftszentrum in Swabi, das neben Impfeinrichtungen auch eine Grundschule beherbergt. Einige Aufständische in der Region werfen den Hilfsorganisationen vor, ihre Arbeiter als Spione für die USA einzusetzen und muslimische Kinder durch die Impfungen zu sterilisieren. Schon vergangenen Monat wurden neun Helfer der Impfkampagne getötet. (dapd)