Krankenakten in Leipzig gefälscht

UNIKLINIK Daten von Kranken frisiert, damit die Organe bekommen

LEIPZIG dapd/taz | Erneut erschüttert ein Skandal um Schummeleien bei Organspenden das Vertrauen in das Gesundheitswesen. An der Uniklinik Leipzig haben Ärzte bei Dutzenden Patienten falsche Angaben gemacht, damit sie auf der Warteliste nach oben rutschen und schneller eine neue Leber bekommen. Nach derzeitigem Stand wurden 38 leberkranke Patienten wahrheitswidrig auch als nierenkrank ausgewiesen, damit sie schneller das Anrecht auf eine Ersatzleber bekamen, teilte die Klinik mit. Der Direktor der Transplantations-Chirurgie sowie zwei Oberärzte wurden deswegen von ihren Aufgaben entbunden. Am Mittwoch nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. In den vergangenen Monaten waren ähnliche Manipulations-Skandale in München, Regensburg und Göttingen ans Licht gekommen. Seither werden alle 47 deutschen Transplantationszentren überprüft.

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