Konsequenz gezeigt

GAS Sportverein schließt Mitglied nach Überfall auf Journalisten aus

SALZWEDEL | Nach einer mutmaßlichen Reizgasattacke auf ein MDR-Kamerateam hat der Verein Eintracht Salzwedel eines seiner Mitglieder ausgeschlossen. Laut einem Bericht des MDR begründet der Verein den Ausschluss des 18-jährigen Fabian M. mit strafrechtlich relevantem Verhalten.

M. werden mehrere Gewaltdelikte vorgeworfen. So soll er neben dem Angriff auf das Kamerateam auf einer AfD-Demo am 27. Januar in Magdeburg auch an einem Überfall von vier Schlägern auf einen 21-Jährigen beteiligt gewesen sein. Der junge Mann ist am 30. Januar mit einem Baseballschläger attackiert worden und wurde mit mehreren gebrochenen Fingern, Platzwunden und einem Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Verein distanziert sich in seinem Kündigungsschreiben von dem Gewaltpotenzial und dem öffentlichen Auftreten des Ausgeschlossenen. Er verhängte außerdem ein Hausverbot. M. gehörte zur Handball-Abteilung des Vereins.

Das linke Portal Indymedia veröffentlichte Informationen, die Fabian M. in die Nähe der Neonazi-Partei Die Rechte rücken. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Sebastian Striegel bezeichnete M. in einem Facebook-Post als „AfD-Schläger“. Die AfD erstattete daraufhin Strafanzeige wegen Verleumdung.

Bei der AfD-Demonstration am 27. Januar in Magdeburg soll neben dem Team des MDR auch ein Kameramann des ZDF von einer Reizgasattacke betroffen gewesen sein. Die Opfer mussten medizinisch versorgt werden. Darüber hinaus registrierte die Polizei mehrere Beleidigungen.

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hatte den Angriff kritisiert. Er sah die Veranstalter in der Pflicht, Journalisten zu schützen. Auch der Deutsche Journalisten-Verband forderte nach dem Vorfall einen besseren Schutz von Berichterstattern. (taz)