„Ihre Kraft ist begrenzt“

Schauspieler mit Behinderungen reden über Geld

■ 62, ist gelernte Schauspielerin und gründete 1998 das Theater Klabauter, eine Bühne für Profi-Schauspieler mit Behinderungen.

taz: Frau Eggers, das aktuelle Stück des Theaters Klabauter heißt „Projekt: Geld“. Worum geht es da genau?

Astrid Eggers: Unsere zwölf Schauspieler haben sich in Improvisationen dem Thema Geld genähert. Dabei entstanden etwa Bezüge zur Elbphilharmonie. Aber es ging auch darum, sich verkaufen zu müssen. Die Ideen wurden anschließen in Szenenfolgen zusammengestellt.

Klabauter ist ein Theaterprojekt für Menschen mit Behinderungen. Haben die ein besonderes Verhältnis zu Geld?

Ja. Da greift so eine Behinderung. In diesem Theater arbeiten Menschen, die nicht in die Werkstatt wollen oder können. Sie bekommen sehr wenig Lohn. Einige sind schwer geistig behindert, die wissen nicht, was eine CD bei Saturn kostet. Für andere ist das schon ein Problem.

Haben die Schauspieler ihre eigenen Finanzen bei den Vorbereitungen angesprochen?

Nein. Da ging es eher um Themen wie Minijobs, also um Menschen, die nicht viel verdienen.

Die Arbeit am Theater ist für die Mitmachenden doch auch eine Art Minijob.

Der Unterschied ist, dass dies keine 39-Stunden-Woche ist. Ihre Kraft ist begrenzt. Die Jobs sind ihren Fähigkeiten angepasst.

Im Stück werden auch Interviews eingespielt, die Schauspieler auf der Straße geführt haben.

Sie haben ihre Schüchternheit gut überwunden. Das hat mich überrascht.  INTERVIEW: KLU

13.30 Uhr, Theater Klabauter, Jungestraße 7a. Internet: www.theater-klabauter.de