Wenn die Franzosen kommen

Filmreihe Im Bremer Kommunalkino City 46 laufen diese und nächste Woche französische Filme. Hinter dem Titel „Zwischen Menschen“ verbirgt sich die ein oder andere Familiengeschichte

Es gibt wohl kaum einen bedeutenden französischen Film, der nicht mindestens einmal im Bremer Kommunalkino gezeigt wurde. Die Programmauswahl offenbart eine gewisse frankophile Ausrichtung und das Bremer Institut français ist ein sehr aktiver Kooperationspartner. Das französische Jugendfilmfestival Cinéfête wird bereits seit seiner Neueröffnung im City 46 veranstaltet.

Hier füllen tagsüber Schulklassen den Kinosaal, abends laufen Filme im regulären Programm. Die Filmreihe „Zwischen Menschen – Der französische Film“ bildet den Kern der 16. Ausgabe der „Cinéfête“ – und die meisten Beiträge sind in den Originalfassungen mit Untertiteln zu sehen. Nur „Ein Monster in Paris“, ein Animationsfilm, den das Festival für die „1. bis 6. Klasse“ empfiehlt, wird Samstag und Sonntag um 16 Uhr im „Kinderkino“ in der deutschen Fassung gezeigt. „Bande de filles“, der unter seinem englischen Titel „Girlhood“ im Programm steht, läuft heute und morgen. Er erzählt von der 16-jährigen Marieme, die in der Pariser Banlieu lebt. Sie schließt sich einer Mädchen-Gang an, um sich dagegen zu wehren, dass in ihrer Familie der große Bruder und in der Schule die Jungs den Ton angeben.

Von den Eltern entfremdet

Der Plot von „Verstehen Sie die Béliers?“ (Do, Sa, So) erinnert an Caroline Links Debütfilm „Jenseits der Stille“ aus dem Jahr 1996. Auch er erzählt von einem jungen Mädchen, das als einzige Hörende in einer Familie von Gehörlosen als Mittlerin zu anderen Menschen fungiert und sich durch ein musikalisches Talent von den Eltern entfremdet.

In dem Dokumentarfilm „La cour de Babel“ (Sa - Di) begleitet die Filmemacherin Julie Bertuccelli eine Klasse von Teenagern, die aus China, Serbien, Tunesien, Irland und dem Senegal kommen und ein Jahr lang in Paris Französisch lernen.

Beklaute Touristen

„Maman und ich“ (So - Mi) ist ein autobiografischer Spielfilm von Guillaume Gallienne, der neben seinen Brüdern wie die Tochter behandelt wird, die sich seine Mutter immer wünschte. Gallienne spielt seine eigene Mutter und bekam dafür einen der fünf Césars, den der Film 2014 gewann. „Winterdieb“ (Mi - Do) spielt in den Schweizer Alpen, wo der zwölfjährige Simon davon lebt, Touristen zu beklauen. Seine Schwester Louise ahnt nichts und als sich das ändert, kommt es zur Katastrophe. 2012 gewann der Film den Silbernen Bären der Berlinale. HIP