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Viel Wind um nichts außergewöhnlichesKiel lernt von China

KIEL/BERLIN dpa/taz | Brutale Morde, die selbst hartgesottene Kerle schockieren; eine tragische Totschlagserie, die uns fassungslos zurücklässt; dreiste Raubüberfälle, die jeden Thriller in den Schatten stellen – all das findet im Städtchen Kiel mitnichten statt. Um aus diesem verschlafenen Nest überhaupt mal etwas zu berichten, muss die Latte deutlich niedriger gehängt werden. Da sah in einer gestrigen Meldung so aus: In Kiel sind in der Nacht zum Mittwoch wegen des Sturms mehrere Bäume auf Straßen und Wege gestürzt. Dabei wurde „niemand verletzt“. Einsatzkräfte mussten außerdem auf dem Dach eines Einkaufszentrums „Lüftungsteile sichern“, weil diese wegzufliegen drohten. Dabei seien zwanzig Feuerwehrmänner für vier Stunden im Einsatz gewesen. Die Sicherung sei „aufwendig gewesen“. Unser Fazit: Wenn in Kiel Bäume umfallen, ist das fast so interessant wie der umfallende Sack Reis in China.

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