Heiß oder scheiß? Der taz-Produkttest
: Der Weg ist das Ziel

Das Produkt:eine App

Das ist es:ein kleines Programm für das Smartphone, das die Distanz von mit dem Rad zurückgelegten Strecken ermittelt. Die daraus resultierenden Kilometer lassen sich bei teilnehmenden Händlern als Rabatt einlösen. So bieten etwa mehrere Händler für Fahrrad- und Outdoor-Zubehör 10 Prozent Nachlass für hundert gefahrene Kilometer. Geplant sind außerdem Kooperationen mit Arbeitgebern und womöglich auch mit Krankenkassen.

Das kostet es:die Nutzer nichts. Die Finanzierung kommt von den Rabattgebern – die sich im Gegenzug mehr Kunden erhoffen.

Das kann es:Hundert Kilometer fahren sich schnell mal zusammen – zumindest, wenn man Wege regelmäßig mit dem Rad zurücklegt. Praktisch: So investiert man mit dem Fortgang des Verschleißes gleich in seine Behebung.

Das bedeutet es:Die Firma gibt sich datenschutzfreundlich. Zwar braucht es Standortdaten für die Auswertung. Zum Server übertragen werden laut Anbieter aber keine Ortsdaten oder Uhrzeiten, sondern die reine Kilometerzahl. Im Vergleich mit herkömmlichen Fitness-Apps oder -Trackern ist das gut. Für Android-Nutzer gibt es momentan noch einen Haken: Bei ihnen bekommt Google Zugriff auf den Standort, weil die Ortungsdienste insgesamt aktiviert werden müssen. Das soll sich im April ändern und die Messung GPS-basiert funktionieren – wer das GPS sonst nicht braucht, kann es also nach der Fahrt abschalten. Kooperationen mit Arbeitgebern sollen die Mitarbeiter zu mehr Bewegung motivieren – und gegebenenfalls die CO2-Bilanz des Arbeitgebers verbessern.

Da bekommt man es:Im Googles Play Store oder Apples App Store unter Radbonus.

Spaßfaktor:Für die Schnittmenge aus Fans von Schrittzählern, Fans von Kundenkarten und überzeugten Radlern jetzt schon hoch. Für alle anderen erst dann, wenn Arbeitgeber für gefahrene Kilometer zusätzliche Urlaubs­tage vergeben. Svenja Bergt

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