POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Über „Europas vergessenen Holocaust“ wird am Donnerstag in der Neuköllner Galerie Olga Benario (Richardstraße 104, 19. 30 Uhr) geredet, nämlich dem von den Deutschen begangenen Massenmord an den Sinti und Roma während des Zweiten Weltkrieges. Adrian Furtuna, Martin Holler und Wolfgang Wippermann werden darüber sprechen, wie schwer es ist, heute noch an diesen Genozid zu erinnern, und wie sehr sich die Politik leider weigert, diesen endlich entsprechend anzuerkennen – gerade auch, um Sinti und Roma heute weiterhin stigmatisieren und diskriminieren zu können. Eine immer wieder notwendige Erinnerung daran, was geschieht, wenn man nicht früh der nationalchauvinistischen Unkultur in Europa entschlossen entgegentritt.

Am Freitag wird in der TU Berlin (Straße des 17. Juni 135, Raum H0110, 18 Uhr) über den Kampf um den Regenwald gesprochen. Genauer darüber, was geschieht, wenn der tropische Regenwald, der nur noch drei bis vier Prozent der Erdoberfläche bedeckt, abgeholzt oder andersartig weiter großwirtschaftlich genutzt wird. Nicht nur, dass unzählige Tier- und Planzenarten verschwinden werden und mehr als 100 Millionen Kleinbauern und Indigene Menschen in Südostasien, Afrika und Südamerika ihre Lebensgrundlage werden, nein, auch das Weltklima wird sich rasant verändern. Palmölplantagen, Sojamonokulturen und riesige Bergbaubetriebe sind also keine Lösung, im Gegenteil. Marianne Klute und Lea Horak führen in das Thema ein und stellen sich anschließend der Diskussion.

20 Jahre Trend Onlinezeitung sind am Samstag zu feiern, diesmal mit einem ganzen Veranstaltungswochenende – als Beispiel sei hier nur der Vortrag über Spezifität, Historizität und Materialität des Geschlechterverhältnisses von Detlef Georgia Schulze genannt, in dem der Vortrag über „Marxismus und Feminismus“, der in der Trend-Zeitung veröffentlicht wurde, ausgebaut und hinterfragt wird. Es wird also nicht nur gejubelt, sondern auch kritisiert in der K9 (Kinzigstraße 9, 17 Uhr).

Am Montag wird auf dem Weißenseer Antonplatz (18.30 Uhr) geträllert und gejubiliert, doch es ist nicht etwa Weihnachten, noch werden die Antifas durch eine Marienerscheinung verzückt, nein, sie werden auf diese Weise versuchen, einen für diesen Tag angemeldeten Demonstrationszug der NPD zu verhindern. Denn zunehmend will sich die NPD vom Rand in die Innenstadt hineinfressen, um dort, im Schatten der sogenannten Flüchtlingskrise, Propaganda für ihre menschenverachtenden Ansichten zu machen. Dem soll kein Fußbreit zugestanden werden.