Minimallösung am Diebsteich

Altona Bei der Verlagerung des Bahnhofs will der Senat keine Billiglösung der Deutschen Bahn akzeptieren. Eine schöne Halle müsse schon drin sein

Die Bahn sieht dort lediglich offene Bahnsteige mit Regendächern vor

Ein moderner, schöner und freundlicher Bahnhof soll am Diebsteich entstehen. Das fordert die rot-grüne Koalition von der Deutschen Bahn. Die Entwicklung des dortigen Umfeldes zwischen Eimsbüttel, Stellingen und Bahrenfeld sei von „großer verkehrlicher und städtebaulicher Bedeutung“, sagt Dirk Kienscherf, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft: „Eine Minimallösung ist für uns nicht denkbar.“ Und der grüne Fraktionschef Anjes Tjarks will eine „ansprechende Bahnhofshalle mit barrierefreien Wegen und einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“.

Nach den Plänen sieht die Bahn dort nördlich der Stresemannstraße lediglich offene Bahnsteige mit kurzen Regendächern vor. Eine Bahnhofshalle wie in Altona oder am Dammtor ist nicht geplant. Der Durchgangsbahnhof im Nordwesten Hamburgs soll sechs Fernbahngleise und zwei S-Bahngleise an vier Bahnsteigen umfassen, die Kosten will die Bahn möglichst auf rund 300 Millionen Euro begrenzen.

Der Senat will nun eine „funktional und architektonisch angemessene Lösung“ für den künftig zweitgrößten Bahnhof der Stadt durchsetzen. Eine Halle mit hoher Aufenthaltsqualität samt Servicebereichen, Einzelhandel und Gastronomie sowie Büros und einem Hotel solle es werden. Das alles wollen SPD und Grüne nun mit einem Antrag in der Bürgerschaft beschließen und durchsetzen.

Nachdem die Bahn die Verlegung des Bahnhofs an den Diebsteich beschlossen hatte, stimmte 2014 auch die Bürgerschaft den Plänen zu. Ende 2023 soll der neue Bahnhof den betrieb aufnehmen, in Ottensen bleibt der S-Bahnhof Altona mit rund 70.000 Fahrgästen pro Tag erhalten. Die frei werdenden Flächen von etwa 17 Hektar werden als Teil der „Neuen Mitte Altona“ für den Bau von 1.900 neuen Wohnungen genutzt. Sven-Michael Veit